ÜBERLEGUNGEN ZUM CORONAVIRUS 1 – Gesundheit und Gesellschaft

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Über den unterschiedlichen Verlauf der Krankheit in verschiedenen Ländern

Was wissen wir über das Virus und seine Gefährlichkeit (herzlich wenig!)

Manche Personen sind ansteckender als andere und erweisen sich als „Superspreader“
Nicht alle Infizierten erkranken – „Asymptomatische“ – können aber andere anstecken.
Deshalb haben die Masken schon ihre Wirkung, auch wenn die Maskenpflicht inzwischen aufgehoben ist.

Eine überstandene Infektion führt nicht unbedingt zu Immunität. Erstens führt die bloße Ansteckung nicht zur Immunität, zweitens weiß man nicht – auch weil das Virus eine relativ neue Erscheinung ist – wie lang eine solche Immunität hält.
Deshalb sind die Tests relativ nutzlos und dafür aber recht aufwendig und teuer. Sie stellen, selbst wenn sie verläßlich sind, nur eine Momentaufnahme dar.

Die anfängliche Hoffnung, daß Babies, Kinder oder jüngere Menschen vor der Infektion/Erkrankung sicher seien, hat sich auch als irrige Ansicht erwiesen, sodaß sich niemand sicher fühlen kann.

Es gab auch die Ansicht, wer ein gutes Immunsystem habe, sei sicher – aber wer hat das schon? Die meisten Menschen essen ungesundes Essen, leben in Wohnungen schädlichen Materialen, atmen schlechte Luft ein und haben deshalb kein so tolles Immunsystem. Das ist natürlich auch vom Wohnort abhängig.

Der Verlauf der Krankheit hängt von der Intensität der Erreger ab. Deshalb gab es auch viele Tote unter dem medizinischen Personal, in Italien, Spanien und New York. Die mußten sich mit Regenmänteln behelfen, Schibrillen, weil keine Schutzausrüstung da war.

Verschiedene Umweltfaktoren vergrößern das Ansteckungsrisiko – städtisches Umfeld, Smog – und auch die Altersheime verdienen einer besonderen Analyse: Warum sterben gerade dort so viele Leute?

Keine Altersstufe ist sicher – bei jüngeren Leuten oder Kindern kommt es manchmal zu multiplem Organversagen, entweder durch einen Immunschock oder durch den Mangel an Sauerstoff. Genau ist das noch nicht geklärt. Auch Herzinfarkte und Schlaganfälle können die Folge sein.

Die Corona-Partys – inwiefern haben die geschadet? Wie geht man um mit Leuten, die leichtfertig sich und andere gefährden?

Das Treffen der EU-Gesundheitskommission Mitte Februar, wo alle abwiegelten – wird schon alles nicht so schlimm sein! Tests nur für Leute aus Wuhan, das wird reichen.
Kostet sonst zu viel! (Artikel aus El País im Mai)

Ländervergleiche in der EU: Italien – Österreich

Warum Italien?

Italien war das Einfallstor des CV in Europa. Wie genau das Virus nach Italien kam, ist unbekannt. 3 verschiedene Orte der Erstdiagnose: Vo’o, Codogno, Rom. Zu dem Zeitpunkt war bereits das entscheidende Fußballspiel über die Bühne gegangen, das sich als Virus-Springbrunnen erwiesen hat => Bergamo.
Daß es durch chinesische Textilarbeiter oder sonst in Fabriken beschäftigte chinesische Arbeiter eingeschleppt worden ist, kann auf Grundlage der bisher bekannten Ansteckungsverläufe ausgeschlossen werden.
Andere mögliche Ansteckungsherde wie der Karneval in Venedig kommen überhaupt nicht zur Sprache – Verschwiegenheit, um bestimmte Events nicht zu gefährden?

Zur weiteren Ursachenforschung kommt im Ländervergleich dazu: Industrie, Tourismus und Luftverschmutzung sind die Gründe, warum die reicheren Regionen Italiens viel stärker betroffen waren als der Mezzogiorno.

Die CORONADISSIDENTEN (= die Leute, die glauben, alles eine Erfindung, das Virus gibts gar nicht) verweisen auf frühere Grippewellen, über deren Verlauf wir aber noch viel weniger wissen als über die Coronavirus-Erkrankung.

Die Altersstruktur und die Risikogruppen – warum ist Italien so überaltert? Die Veränderung der Familienstruktur nach der Aufhebung der Scala mobile – geringste Geburtenrate Europas.

Aber letztlich – das gilt besonders für den Süden, wo die Alten zwar bleiben, aber die Jungen wegziehen, und dort gab es aber wenig Corona-Infektionen und auch Coronatote, obwohl auch das Gesundheitswesen dort schlechter ausgestattet ist.

Das Gesundheitswesen Italiens wurde zwar gesundgeschrumpft-krankgespart, also die Kapazitäten im Rahmen diverser Sparprogramme eingeschränkt. Das hat zwar Bedeutung für die Handhabung der Erkrankungen, aber nur in geringem Maße für das Ausmaß der Infektion.

Österreich hat zwar halb Europa angesteckt, ist aber gerade dadurch früh genug auf die Gefahr aufmerksam geworden.
Ischgl und seine Gaudi-Apres-Ski-Kultur werfen auch ein bezeichnendes Lich darauf, wie unsere Urlaubs- und Unterhaltungskultur inzwischen verläuft. Vielleicht gibt es jetzt ein bißl eine Besinnung, daß man nicht jeden Blödsinn gut finden muß, nur weil er Geld in die Kassen spült.

Also durch den ganzen Zirkus und die Beschwerden aus dem Ausland wurde die österreichische Regierung mehr oder weniger dazu getrieben, zu agieren.
Man muß den Ischgler Lokalpolitikern und den Tiroler Behörden dankbar sein für ihre konfuse Handhabung der Sache, so ging vergleichsweise schnell etwas weiter und Österreich ist heute in Sachen Ansteckungen und Tote ein Musterland.

Vertuschen wollten übrigens am Anfang alle – in Wuhan genauso wie in der EU überhaupt oder in Ischgl.
Für eine Quarantäne gab es keine Evakuierungs-Infrastruktur – nicht nur in Ischgl nicht.
Kuba kann da mehr, ist für Katastrophen gerüstet, wie die Geschichte mit dem Kreuzfahrtschiff MS Braemar zeigt, das erst in Kuba anlegen durfte, nachdem es überall anders abgewiesen worden war.

In Spanien erwiesen sich die 8-März-Frauentags-Demos als großer Infektionsherd.

In die Schweiz kam das Virus, soviel man weiß, vor allem über die Pendler aus Frankreich und Italien. Außerdem hat die Schweiz überhaupt keine Vorsorge getroffen – siehe die Artikel von Paul Robert Vogt
https://www.mittellaendische.ch/2020/04/07/covid-19-eine-zwischenbilanz-oder-eine-analyse-der-moral-der-medizinischen-fakten-sowie-der-aktuellen-und-zuk%C3%BCnftigen-politischen-entscheidungen/
https://www.mittellaendische.ch/2020/04/20/covid-19-update-von-prof-paul-r-vogt/#gsc.tab=0
und überläßt die Bewältigung und Erfassung der Krankheit bis heute mehrheitlich den Kantonsbehörden, obwohl es eine eigene Pandemie-Kommission des Parlaments gäbe (oder gab, vielleicht wird die inzwischen wegen Untätigkeit aufgelöst).

Auch interessant, daß die Produktion von Schutzausrüstungen und Desinfektionsmitteln inzwischen nach Fernost verlagert wurde und hier nix da war. Angesichts der ganzen Feindbildpflege gegen Rußland ist dieser Umstand sehr bezeichnend, weil ernsthaft wird offensichtlich mit einem Angriff nicht gerechnet.

Fortsetzung folgt: Portugal u.a.

 

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