Lateinamerika heute: Ecuador, Teil 1 – Die Banane

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Über die Bedeutung der Banane bei Produktion, Export und Konsum weltweit

Was Ecuador und uns verbindet: DIE BANANE
Wie kommt die Banane zu ihrer Karriere? Also wie gelangt sie erstens nach Lateinamerika, und zweitens von dort in die USA und nach Europa?
Was hat die Banane für eine Bedeutung in den Produzentenländern?
Die United Fruit-Company als Wegbereiter für Hinterhöfe und Bananenrepubliken

Exportabhängigkeit von einem Produkt macht ein Land erpreßbar, weil es auf die Devisen angewiesen ist, um notwendige, im Land selbst nicht hergestellte Güter importieren zu können.

Die Banane wird in den Produzentenländern auf vielfältige Art zubereitet und verzehrt: Grüne Bananen enthalten mehr Stärke, reife Bananen mehr Zucker.
In Ecuador wird sie für die Schulspeisung eingesetzt.

Die Banane in Europa: unökologisches Massen-Nahrungsmittel mit ideologischem Beigeschmack: Die Banane als Symbol des Freien Westens, des Konsums, der Globalisierung und des angeblichen Wohlstands

Die Banane kam vermutlich mit dem Marshall-Plan, als Bote des Wiederaufbaus und der Westorientierung. Daher ist auch klar, warum die gesicherte Bananenversorgung nicht nur ökonomisches Interesse der Bananenfirmen, sondern auch das politische ihrer Aufsichtsmächte ist.

Der Bananen-Weltmarkt: gewaltig gewachsen seit dem Fall des Eisernen Vorhangs.
Auch die Frage der Produktionskosten ist zu beachten. Die Bananen-Arbeiter haben geringe Löhne – sowohl die Gärtner und Pflücker in den Herkunftsländern, als die Transportarbeiter und die Bananenreifer in den USA und Europa. Und die Produzentenstaaten dürfen keine oder nur geringe Ausfuhrzölle einheben, sonst drehen die großen Firmen dem Staat den Rücken und gehen in einen anderen Staat, der genauso auf die Bananenproduktion angewiesen ist.

Ein guter Teil der Infrastruktur Ecuadors hat sich entlang des Bananenexports entwickelt. Alle wichtigen Straßen führen mehr oder weniger nach Guayaquil, das der große Verladehafen für die Bananen ist.
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Der zweite Exportschlager Ecuadors ist das Öl.

Das wird inzwischen – seit 1989 – von der staatlichen Firma Petroecuador gefördert und diese neue Devisenquelle diente Anfang der 90-er Jahre zu einer Liberalisierung des Banksektors, was zunächst zu einem Boom führte und Ende 1999 in einer Art Staatsbankrott mündete.

Das führte dann zur Einführung des Dollars.

 

Öl, Dollars und Souveränität

Über den begrenzten Spielraum des Politik-Machens

Der Dollar als Währung Ecuadors, die von einer anderen Macht kontrolliert wird.
Im Verfassungsprojekt Rafael Correas wird diese Einschränkung der Souveränität nicht zur Sprache gebracht und auch sonst wird nirgends von maßgeblicher Stelle die Währungspolitik und Fremdwährung diskutiert.

Die Aufgabe der ecuadorianischen Nationalbank besteht also darin, den Umlauf einer Fremdwährung im Land zu kontrollieren.
Die ecuadorianischen behörden dürfen anscheinend nur kaputte Scheine ersetzen. Außerdem sind die großen Banknoten genehmigungspflichtig, die werden nicht frei ausgegeben.

Einiges zum Erdöl – dessen Gewinnung verschmutzt und zerstört die Lebensgrundlagen der Bewohner der Gegenden, wo es abgebaut wird.

Der Bankrott Ecuadors nötigte viele Ecuadorianer zur Emigration. Ca. 2 Millionen verließen das Land, und gingen vor allem nach Spanien, das damals wegen des Immobilienbooms Arbeitskräfte in der Bauindustrie brauchte.

Die Turbulenzen rund um die Einführung des Dollar. Die Inflation des Sucre. Der Umwechselkurs Euro-Sucre – 1 $ für 25.000 Sucre – eine starke Einschrnkung der Konsumtionsmöglichkeit, d.h., eine Verarmung der ganzen Bevölkerung.

Die Fortsetzung dieser Sendung ist archiviert unter:

Lateinamerika heute: Ecuador, Teil 2

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