Marat/Sade

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Das Stück mit dem sehr langen Titel ist unter dem kürzeren Titel Marat/Sade in die Theatergeschichte eingegangen und verweist damit auf die Protagonist/Antagonist Konstellation der historischen Figuren. Doch wie sind ihre politischen Anliegen heute zu lesen?

DIE VERFOLGUNG UND ERMORDUNG JEAN PAUL MARATS DARGESTELLT DURCH DIE SCHAUSPIELGRUPPE DES HOSPIZES ZU CHARENTON UNTER ANLEITUNG DES HERRN DE SADE – ein Drama in zwei Akten, nun von Katrin Plötner am Landestheater Linz inszeniert.

Radio FRO war bei der Premiere und hat mit dem Schauspieler Alexander Hetterle, der den Marat darstellt und der Dramaturgin Wiebke Melle über das Stück, das Peter Weiss 1964 uraufgeführt hat, gesprochen.

Zum Inhalt: Die Internierten des Hospizes von Charenton spielen die letzten Stunden im Leben des Revolutionsführers Jean Paul Marat nach, der fünfzehn Jahre zuvor von der Landadligen Charlotte Corday ermordet wurde. Regie führt ein weiterer Insasse der Heilanstalt: der Marquis de Sade.

Im Gegensatz zu Marat, dem unerbittlichen Kämpfer für Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität, scheint de Sade nur noch an radikalen Individualismus und menschliche Abgründe zu glauben. Und doch nutzt er sein Theaterstück nicht nur für den großen Schlagabtausch mit dem führenden Kopf der Französischen Revolution. Für ihn bietet die Aufführung vor Publikum auch die Möglichkeit, die eigenen Zweifel zu offenbaren und sich mit den Mächtigen anzulegen, bevor sich der Vorhang womöglich für immer schließt.

Revolution und Resignation, Fortschritt und Stillstand, Hoffnung und Verzweiflung – all das trifft in Marat/Sade aufeinander. Peter Weiss fragt mit seinem Drama aus dem Jahr 1964 danach, was von der Französischen Revolution übrig geblieben ist und ob es gesellschaftlichen Wandel überhaupt geben kann.

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