Das Kriegstagebuch meiner Mutter

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Frieden ohne Krieg

Die Generation Hitlerjugend in persönlichen Dokumenten. Von der Begeisterung zur Verzweiflung – ein Feature. Pünktlich zum Muttertag sowie zum offiziellen Kriegsende vor 65 Jahren: Das Schulprojekt „Kriegstagebuch” meiner Mutter von 1944, damals 14 Jahre alt und Schülerin einer 4b Klasse. Anschließend abkommandiert zum eigenen Einsatz als Flakhelferin, zum letzten Aufgebot „jugendlicher Helden” im Untergang des 3. Reichs…

Im Gespräch mit Sophie, die soeben 15 geworden ist und sich auch im Unterricht mit der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt, erzähle ich von der seltsamen Faszination, den gemischten Gefühlen und offenen Fragen, die in meiner Erinnerung mit diesem Zeitzeugnis verknüpft sind. Und wie wirkt seine eigenartig begeisterte, ja gläubige Ausstrahlung auf junge Menschen heute? Lässt sich die propagandistische Vereinnahmung fast der gesamten Jugend heute noch nachvollziehen?

Wir hören dazu O-Töne aus den 40er Jahren (Zarah Leander, Rundfunk-Interview mit einem Hitlerjungen, „Unsere Fahne flattert uns voran” von Baldur von Schirach) Oral-History Beiträge von damals noch in Kampfhandlungen befohlenen Kindersoldaten (u. a. Gregor Dorfmeister alias Manfred Gregor, Autor von „Die Brücke”) sowie Ausschnitte aus dem gleichnamigen Film von Bernhard Wicki. Musikalisch schlagen wir einen weiten Bogen von Laibach „Geburt einer Nation” über Rio Reiser „Wo sind wir jetzt” zu Wir sind Helden „Kaputt”.

Als mögliche Antwort auf die dabei spürbare Erschütterung kristallisiert sich etwas wie „durch aufschreiben und erzählen verarbeiten” heraus, bekräftigt durch die Schluss-Sequenz aus Gus van Sant’s wunderbarem Jugendfilm „Paranoid Park” mitsamt der unvergleichlichen Gefühlsmusik von Elliot Smith. Wer verführt und vereinnahmt uns eigentlich heute zu was für einem (Wirtschafts-) Weltkrieg? Willkommen in der Wirklichkeit. Fortsetzung folgt…

Mehr Information & Bildmaterial zum Kriegstagebuch-Projekt: http://blog.radiofabrik.at/artarium/2010/05/10/kriegstagebuch-sendung/ und: http://blog.radiofabrik.at/artarium/2010/05/02/kriegstagebuch-projekt/

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