Ziviler Ungehorsam Teil1: Sabotage und Medienguerilla

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  • Ziviler Ungehorsam Teil1: Sabotage und Medienguerilla
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Auftakt zum FROzinemonatsschwerpunkt im Mai:

Der Ausdruck ziviler Ungehorsam (engl., civil disobedience) wurde vom US-Amerikaner Henry David Thoreau in seinem Essay Civil Disobedience von 1849 geprägt, in dem er erklärte, warum er aus Protest gegen den Krieg gegen Mexico und die Sklavenhaltung keine Steuern mehr bezahlte.

Mit Gandhis Auflehnung gegen die britische Kolonialmacht und als Rosa Parks, eine Afro-Amerikanerin („The Mother of Civil Rights Movement“) sich 1955 weigerte ihren Sitzplatz im Bus für einen weißen Fahrgast zu räumen, erhält der zivile Ungehorsam eine neue Bedeutung und Popularität. Ziviler Ungehorsam ist eine Waffe. Während der Staat alles tut, um Protest im Keim zu ersticken, sorgen die Ungehorsamen immer wieder für Ärger, außerhalb des gesetzlichen Rahmens. Egal ob bei Straßenblockaden anlässlich des G8-Gipfels, oder um das Abernten genmanipulierter Maifelder zu verhindern, ziviler Ungehorsam sorgt regelmäßig für spektakuläre Bilder und jede Menge Polemik.

Boykott, Sabotage, Medienguerilla, Gewaltfreie Aktion, Soziale Verteidigung, Nonkonformismus, Hausbesetzung und Häuserkampf und passiver Widerstand sind probate Mittel des zivilen Ungehorsams!

Kommunikationsguerilla, Medienphantome und Desinformation

„Ist die beste Subversion nicht die, Codes zu entstellen, statt sie zu zerstören?“ (Roland Barthes)

Traditionell wird mit Hilfe der Kommunikationsguerilla-Methode versucht, etablierte Kommunikations- und Sozialstrukturen zu durchbrechen und Personen der Zielgruppe dazu zu bringen, zu überdenken, wem sie was glauben, und warum. Eine andere Form – auch Informationsguerilla genannt – ist das Bestreben, Selbst-Zensur und Gleichschaltung durch mediale Information zu untergraben, indem ein für alle zugängliches Medium geboten wird und so eine anarchistische und der Grassrootbewegung entsprechende Gegenöffentlichkeit zu mobilisieren.

Im Handbuch der Medienguerilla wird die Wirkweise des Zivilen Ungehorsams in Form eines Manifestes festgeschrieben. Zitat: „Übergreifendes Ziel ist eine Gesellschaftskritik, eine Störung der gesellschaftlichen Ordnung. Dem zugrunde liegt neben der Unversöhnlichkeit mit der kapitalistischen Produktionsweise, mit menschenverachtenden Machtstrukturen und Vergesellschaftungsformen (z.B.: Sexismus, …) auch die Unzufriedenheit mit einer linksradikalen politischen Praxis, die zwischen unbedingter Militanz, pragmatischer Realpolitik und reiner Ideologiekritik herumeiert(e).“ (Handbuch der Kommunikationguerilla, S. 5)

Beispiele des zivilen Ungehorsams in der heutigen Sendung sind Sabotagen zu Tierbefreiungsaktionen und bei transgenen Maiskulturen (Pionier/Monsanto), sowie das Phänomen des Medienphantoms Luther Blissett und die Kunstaktionen Nikeground/Wien, Schliengensiefs „Ausländer-raus-Kontainer“/Wien und Oliver Resslers Disobedienti (Videoarbeit) uvm. werden vorgestellt …

Durch die Sendung führt Pamela Neuwirth

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