Critical Mass ON AIR rockt jeden letzten Freitag im Monat um Fünf den Äther – genau dann, wenn die Critical Mass durch die Stadt Salzburg rollt! Die Sendung begleitet den allmonatlichen Versuch einer friedlichen Rückeroberung Salzburgs durch unmotorisierte Menschen auf ihren Rädern mit internationaler Musik rund ums Thema RadfahrerInnen und Fahrräder, sowie kurzen Beiträgen zur Radmobilität.

Why don’t we do it in the road?
fragten Lennon/McCartney.

They’ll be watching and hearing us!
verspricht Critical Mass ON AIR.

Warum machen wir das eigentlich?

RadfahrerInnen genießen in dieser Stadt nicht jenen Stellenwert, den sie als nachhaltige VerkehrsteilnehmerInnen verdienen. Die Critical Mass setzt ein Zeichen für den Radverkehr. Sie behindert nicht den Verkehr, sie ist Teil des Verkehrs! Mehr Platz fürs Fahrrad bedeutet weniger Stau, weniger Lärm, weniger Abgase und mehr Lebensqualität für alle Menschen.

Gemeinsam, friedlich, ökologisch, sexy, engagiert, bunt und lebensfroh.

Die Critical Mass lässt das Fahrrad gemeinsam hochleben und nimmt sich für gut eine Stunde im Monat jenen Platz, den die RadfahrerInnen auf der Straße verdienen. Das Fahrrad muss in die Mitte der Verkehrsplanung rücken. Darum rücken ihre Teilnehmerinnen in die Mitte der Straße und lassen sich nicht abdrängen. Und sie haben Spaß dabei!

Kommet zu Hauf, und erfahrt die Stadt zusammen.
Erzählt es weiter und bringt eure Freunde mit!

Treffpunkt: Jeden letzten Freitag im Monat um 17 Uhr im Kurpark vor dem Kongresshaus (nach dem Ende der Pandemie) oder vor dem Radiogerät (trotz Pandemie). Und jederzeit im Internet. Auch auf Facebook, den Webseiten der Radiofabrik und im Cultural Broadcasting Archive der Freien Radios.

Der Hintergrund

Die erste „Critical Mass“ genannte Aktion fand im September 1992 in San Francisco statt. Die Idee: Radfahrende kommen einmal im Monat zusammen, um sich auf der Straße jenen Raum zu nehmen, den eine autozentrierte Verkehrsplanung ansonsten nur für Motorisierte vorsieht und damit einer Mehrheit der Bevölkerung vorenthält.

Critical Mass (engl., dt. Kritische Masse; abgekürzt oft als CMASS, CMass oder CM) ist eine weltweite Bewegung. Im Jahr 2003 gab es sie bereits in über 300 Städten rund um die Welt. Inzwischen sind es allein im deutschsprachigen Raum an die 150, in Österreich in nahezu jedem Bundesland eine.

Um was geht es?

Darum, mit dem Druck der Straße mehr Rechte für Radfahrer einzufordern; vor allem auch eine bessere Verkehrsinfrastruktur und mehr Platz! Mehr oder weniger regelmäßig – oft am letzten Freitag im Monat – treffen sich bislang unterprivilegierte VerkehrsteilnehmerInnen unorganisiert, an tausenden Orten rund um den Globus.

Eine Critical Mass hat keinen Verantwortlichen und keine zentrale Organisation.
Sie kann daher weder „veranstaltet“ noch „abgesagt“ werden, auch in Zeiten der Pandemie! Das verlangt nicht zuletzt (Schwarm-)Intelligenz sowie den Verstand und die (Selbst-)Verantwortung jedes und jeder Einzelnen!

Die Routen sind nicht festgelegt, sie ergeben sich unterwegs beim Fahren. UnterstützerInnen helfen mit und betätigen sich auch in den verschiedenen Informationskanälen wie zB im Internet auf Webseiten wie criticalmass.at und auf Facebook, mit Mundpropaganda, beim Verteilen von Flyern. Oder mit dieser Radiosendung, die jeweils parallel zur Critical Mass in Salzburg „ONAIR“ ist.

Wenn sich genügend Menschen einfinden, um gemeinsam zu fahren, kommt eine Critical Mass ins Rollen. Bei gemeinsamen, hierarchiefreien Fahrten durch Innenstädte geht es darum, durch konzentriertes Auftreten von Fahrrädern auf den Radverkehr als erwünschte, lebenswerte, sinn- & lustvolle Form des Individualverkehrs aufmerksam zu machen.

Salzburg hat eine lange Tradition gemeinsamer Ausfahrten mit dem Rad!

In der Stadt gab es laut Wikipedia die erste „offizielle“ Critical Mass im Jahr 2008 (die Verkehrsaktivisten Erik Schnaitl und Lukas Uitz haben die Idee aus Linz mitgebracht). Gezählt wurden dabei 20 TeilnehmerInnen. Erstmals nachweislich in der Radiofabrik erwähnt wurde die Critical Mass am 3. September 2009. Ältere Semester erinnern sich aber vielleicht noch an die Mitte der 1980er-Jahre und danach. Es bestand eine blühende Fahrradkultur und kam zur Gründung von VeloClub (inzwischen in der Radlobby aufgegangen), VeloRep (heute Carla VeloRep), VeloFax, und anderen mehr. Zeitweise gab es sogar wöchentliche(!) Fahrten, teils als angemeldete Demonstrationen mit Transparenten und Polizeibegleitung, teils spontan; an Freitagnachmittagen, von der Elisabethstraße in die Innenstadt und/oder mehrmals im Kreis den Kai entlang von der Staats- zur Nonntaler Brücke und zurück.

Die Critical Mass in Salzburg sieht sich in der Tradition dieser Fahrradkultur. Ebenso wie institutionalisierte Formen und befreundete Initiativen – zB die aus dem VeloClub (einem Gründungsmitglied der Salzburger Verkehrsplattform) hervorgegangene Radlobby Salzburg, fairkehr, die städtischen Repair Cafés, das Bike Café von riomoves.at, sowie Selbsthilfewerkstätten wie die Bike Kitchen im Freizeit- und Kulturzentrum Mark, und neuerdings auch der Velo Bund – versteht sie sich als Impulsgeber für eine bessere Mobilität und lebenswertere Stadt, in der künftig noch mehr Wege abgasfrei zurückgelegt werden sollen. Sie alle stellen sich die grundsätzliche Frage, ob öffentlicher Raum nicht anders genutzt werden sollte, als für den motorisierten Individualverkehr. Denn der parkt 23 Stunden am Tag und verursacht die restlichen 60 Minuten Stau!

Die Offizielle Rad-Seite von Stadt und Land Salzburg  über die Critical Mass:

„Critical mass“ bezeichnet eine kritische Masse, also eine Menge, die für ein bestimmtes Ziel notwendig ist. Für den Radverkehr wird der Begriff verwendet, weil in Städten, in denen viele Radfahrende unterwegs sind, diese Radfahrenden sicherer unterwegs sind. Durch eine größere Zahl an Radfahrenden, sind sie stärker im Bewusstsein der anderen Verkehrsteilnehmer. Critical Mass sind Events, bei denen Radfahrende gemeinsam durch Innenstädte radeln, unter dem Motto: „Wir blockieren nicht den Verkehr – Wir SIND Verkehr!“ Es gibt keinen Veranstalter und daher ist es auch keine angemeldete Veranstaltung oder Demonstration. Die Teilnehmenden sind angehalten, sich an die Verkehrsregeln zu halten, aggressives Verhalten bei diesen Ausfahrten wird explizit abgelehnt.

Sendezeit: Jeden letzten Freitag im Monat – seit Oktober 2020 immer um 17:00 Uhr und eine knappe Stunde lang, egal ob der Monat vier oder fünf Freitage zählt.