Die Familie (13) – Keimzelle des Staates nicht nur in Ungarn

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Die Familie: Keimzelle des Staates

Ungarische Website: „Präsident János Áder hat Ungarns ‘Anti-Pädophilen-Gesetz’ unterschrieben“ es soll „die verfassungsrechtlichen Verpflichtungen zum Schutz von Minderjährigen“ erweitern. Das geht so:Das geänderte Gesetz schützt Minderjährige, indem es den Zugang zu Pornografie und Inhalten verbietet, die Sexualität um ihrer selbst willen, Homosexualität und Geschlechtsumwandlung fördern.“ … „Das Recht des ungarischen Parlaments, Schulkinder vor der Beschäftigung mit der homosexuellen Problematik gesetzlich zu schützen ist evident und unbezweifelbar“ sagte Andrzej Przylebski (Polnischer Botschafter in Deutschland). (https://ungarnheute.hu)

Wohlgemerkt, dieses „Anti-Pädophilen-Gesetz“ zum Schutz von Kindern vor der Beschäftigung mit der „homosexuellen Problematik“ soll Kinder davor „schützen“, überhaupt zu wissen, dass es homosexuelle Orientierungen und Transgender-Personen gibt, bzw. sie davor „schützen“, diesbezügliche Informationen zu erhalten, weil, wie auch der polnische Boschafter so schön formuliert, Homosexualität eine Problematik ist. Nicht die Anfeindungen, die Schwule erfahren, wenn sie politisch mit Pädophilie identifiziert werden, sind das Problem, sondern sie sind es. Desgleichen gehören Kinder vor Pornografie geschützt bzw. vor Inhalten, die Sexualität um ihrer selbst willen fördern. Sexualität ja, aber nicht um ihrer selbst willen – welchen höheren Zwecken Sexualität dienen möge, das ergibt sich schon noch?!

Das Gesetz erregt europaweit Protest; auch in Ungarn tut die Opposition ihre Pflicht. Die rechte Jobbik erinnert daran, dass der ungarische Botschafter in Peru, bei dem Tausende einschlägige Fotos gefunden wurden, „herausgeholt“ und in Ungarn zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, statt ihn in Südamerika „im Gefängnis verrotten zu lassen“, wie Jobbik moniert. Die linke Opposition erinnert an pädophile Angehörige des katholischen Klerus und daran, dass die diesbezüglichen Vorkommnisse in bewährter Manier vertuscht wurden, wie anderswo auch, und dass die Betreffenden nach wie vor Zugang zu Kindern haben, wie anderswo auch.

Der Schutz der Jugendlichen vor der Darstellung von „Sexualität um ihrer selbst willen“ entspricht dem gängigen volkstümlichen Vorwurf an Homosexualität – da ginge es nur um das Vergnügen, weil das Zeugen von Kindern dabei nun einmal nicht enthalten ist. Und das sei verwerflich.

Eine Frage interessiert niemanden, und die geht auf das Positive: Wofür tritt man denn in Ungarn so fanatisch ein, dass schutzbedürftige Jugendliche nicht einmal wissen sollen können dürfen, dass es Schwule überhaupt gibt, und dass sich „Sexualität um ihrer selbst willen“ im Weltbild und im Liebesleben eines anständigen Ungarn gar nicht erst findet, weswegen sowas auch gleich nicht dargestellt werden darf. Zumindest nicht so, dass Jugendliche davon etwas mitkriegen können … Nun, das Positive ist natürlich – wir ahnen es bereits – die Familie. Die Familie, diejenige aus Mann, Frau und Kindern, die soll im Moralhaushalt der Nation den Stellenwert der einzig möglichen Form von Beziehungswesen und Liebesleben einnehmen, sie soll, zumindest in der Indoktrination der Heranwachsenden, als die alternativlose Art des Verhältnisses der Geschlechter dargestellt werden. Was haben sie denn bloß immer mit der „Familie“, die Rechten!? Nun, wo der eher bürgerlich-liberale Standpunkt so tut, als sei die Familie ein Teil der Privatsphäre, wo jeder nach seiner Fasson selig werden möge, und wo ihm der Staat nichts dreinzureden habe, da werden die Rechten ehrlich, man kann auch sagen: unverschämt. Da wird offen ausgesprochen, dass auch die Familie eine Form von Staatsdienst ist.

Das Material für die folgenden Überlegungen stammt nicht aus Ungarn, sondern von der FPÖ. Die Freiheitlichen haben bekanntlich auch protestiert – nicht gegen die neue ungarische Rechtslage, sondern gegen die Proteste dagegen.

https://www.unsere-zeitung.at/2017/12/02/familie-und-frau-aus-sicht-der-fpoe/

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