Was ist wahren Heldentum?

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Ein wertvolles Zeitzeugnis

Leonora Leitl, Illustratorin sowie Kinder- und Jugendbuchautorin, hat 2020 ihr Jugendbuch „Held Hermann – Als ich Hitler im Garten vergrub“ vorgelegt. Darin erzählt sie aus Sicht eines zwölfjährigen Buben das letzte Kriegsjahr 1944/45 in Freistadt. Hermann ist ein abenteuerlustiger Bursche aus einer sozialdemokratischen Familie. Der Vater ist bei der Fliegerabwehr in St. Valentin eingesetzt und die Mutter bringt mit viel Kraft und ab und zu eiserner Hand die kleine Familie über die Runden. Nach und nach entdeckt Hermann, dass seine Eltern sowie sein Bruder sich bei der Widerstandsgruppe „Neues Freies Österreich“ engagieren und bemerkt in welcher Gefahr sich seine Familie befindet und erkennt den Ernst der Lage. Und er erkennt worin Heldentum besteht.

Leitl bleibt bei ihren Schilderung der Ereignisse aus 1944/45 sehr nahe an den tatsächlichen historischen Gegebenheit. Die Widerstandsgruppe wird verraten und 8 Männer werden am 1. Mai 1945 (am 8. Mai kapitulierte das Deutsche Reich), wahrscheinlich auf Druck von Gauleiter August Eiguber, in Treffling bei Linz hingerichtet. Zudem kommt es in Freistadt auch zu nationalsozialistischen Gräueltaten, wie die Sozialistenmorde im April 1945.

Besonderes Augenmerk legte die Autorin auch auf die Schilderung des Alltagslebens in dieser Zeit. Dabei scheut sie auch nicht davor zurück ihre junge Leser_innenschaft mit Handlungsweisen und einer Sprache zu konfrontieren die heute nicht mehr zeitgemäß sind.

Leitl gelingt es historische Nähe und spannende Fiktion so zu verweben, dass man das Buch nur widerwillig aus der Hand legt, und das auch nur um die tatsächlichen Ereignisse genauer zu recherchieren. Ein wirklich gelungenes Buch das – so mein Eindruck – geeignet ist junge Menschen für historische Ereignisse zu interessieren.

Im Gespräch mit Andi Wahl erzähl Leonora Leitl weshalb sie dieses Buch schreiben musste und welche Überlegungen sie dabei anstellte.

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