24 ECTS und ihre Folgen – ein bisschen Aufmerksamkeit für die UG-Novelle

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So viel Gejammer wegen ein paar ECTS? Muss das sein, gerade jetzt? Nicht nur, wofür ECTS eigentlich steht, sondern auch, was 24 ECTS für manche Studierenden bedeuten, hören Sie im Beitrag zur UG-Novelle von Sophia Dessl. Im Beitrag von Pamela Neuwirth tauschen sich zwei Experten über die Sparsamkeit in der EU aus.

UG-Novelle: Warum Studierende auf die Straße gehen

24 ECTS in den ersten beiden Studienjahren – das sieht die Novelle des Universitätsgesetzes vor. Anfang Dezember von Bildungsminister Heinz Faßmann und Eva Blimlinger, Wissenschaftssprecherin der Grünen, präsentiert, haben erste Proteste nicht lange auf sich warten lassen. Die Bewegung „Bildung brennt“ wehrt sich. Wogegen? Wenn in den ersten zwei Jahren nicht 24 ECTS absolviert werden, droht der Ausschluss des Studiums für ganze 10 Jahre. Gleiches passiert, wenn die StEOP nicht geschafft wird. Kritiker*innen sehen den freien Hochschulzugang bedroht – v.a. für erwerbstätige Studierende (immerhin 56%) oder solche mit Betreuungspflichten seien diese Bedingungen nicht gerade mit links zu erfüllen.

Viele sehen auch die Hochschuldemokratie in Gefahr: Für die erste Wiederbestellung von Rektor*innen soll künftig eine Zweidrittel-Mehrheit im Universitätsrat reichen – der Senat, der die Universitätsangehörigen vertritt, soll dafür nur mehr angehört werden müssen, statt wie bisher mitwählen. Durch den Universitätsrat wird nun vermehrte Einflussnahme durch die Politik befürchtet.

Immerhin: Die UG-Novelle sieht auch vor, dass künftig geschlechtsspezifische und –neutrale Eintragungen im Pass möglich sind, also: Mag.a oder Mag.x. Und, um nochmal auf die ECTS zurückzukommen: Laut UG-Novelle sollen die ECTS in Zukunft realistischer vergeben werden – das heißt, dass ein ECTS wirklich einem Arbeitsaufwand von 25-30 Stunden entspricht, wie es ursprünglich vorgesehen war. Hier wird also im Sinne der Studierenden nachgeschärft. Außerdem müssen Lehrende vor Start der Lehrveranstaltung die genauen Modalitäten zu Ablauf, Inhalt, Prüfung usw. bekanntgeben.

Bildung brennt gibt sich damit aber nicht zufrieden. Dort fragt man sich auch: Warum gerade jetzt?

Am 15. Jänner war die Gutachtungsfrist zu Ende. Ab dem Studienjahr 2021/22 soll die UG-Novelle in Kraft treten.

 

Kommentar von Eva Blimlinger: „UG-Novelle: Am Unhaltbaren festhalten?“
Stellungnahmen
Ministerialentwurf
Presseunterlage „Eckpunkte der UG-Novelle“

www.bildung-brennt.at
www.oeh.ac.at/
www.oeh.jku.at/
www.sozialerhebung.at

Musik: Punk Buddha – Ned kurz, ganz lang

 

Soziale Fiskalpolitik und Klimaschutz

Aus dem Missmanagement der Eurokrise ab dem Jahr 2010 hat man in Brüssel und Straßburg die, aus Keynes Schriften bekannte Lehre gezogen, dass die sogenannte Austeritätspolitik, also eine Politik der „Disziplin“, der „Entbehrung“ oder „Sparsamkeit“, eben nicht wirtschaftliche Erholung bringt, sondern den Abschwung befeuert, so fasst Björn Hacker, seines Zeichens Professor für europäische Wirtschaftspolitik an der HTW Berlin, die aktuelle wirtschaftliche Lage zusammen. Natürlich hat die Pandemie die Situation noch verschärft.

Vor diesem Hintergrund loteten im Rahmen eines virtuellen Treffens im Diskurs Wissenschaftsnetz, Björn Hacker und der österreichische Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister, den aktuellen finanziellen Ausblick in der EU aus und zeigen konkrete Herangehensweisen und Projekte für nachhaltige Wirtschaftslösungen an.

Am Ende des Jahres 2020 zeigt sich, dass eben die Austeritätspolitik von einigen der EU-Staaten noch immer nicht verlassen wurde, man erinnere sich etwa an die “Sparsamen 4”, unter denen auch Österreich eine Austeritätspolitik verantwortet haben. Anderseits wurden mit dem CO2-Zertifikatshandel auch nur Scheinlösungen vorangebracht, da diese Spekulationsobjekte sind.

Eine Zusammenfassung aus dem virtuellen Mediengespräch: Meilensteine für den Weg aus der Systemkrise: Wirtschaftspolitische Akzente jetzt und nach Corona.

 

Moderation: Sophia Dessl

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