ANDI 139 vom 20.11.2020 – Alternativer Nachrichtendienst in Wien

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ANDI – Alternativer Nachrichtendienst von ORANGE 94.0
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Terror in Wien und anderswo ++ Kritik an „Operation Luxor“ ++ Update zur Flüchtlingslage ++ Anstellungsverbot beim Winterpaket ++ Polytechnio Gedenken in Athen ++ Fantasie mit der Pandemie ++ 16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Terror in Wien und anderswo
Nach dem Terroranschlag in Wien am 2. November 2020 ist das ganze Land schwer getroffen. Worüber nicht so viel gesprochen wird: Am selben Tag gab es einen Angriff auf die Universität in Kabul, Afghanistan mit mehr als 25 Toten und Schwerverletzten. Ramin Shiawash im Gespräch über den  Umgang mit dem Terror in einem Kriegsland.
Beitrag von Isabella Fresner

Kritik an „Operation Luxor“
Am 9. November wurde in den frühen Morgenstunden eine groß angelegte Durchsuchung von mehr als 60 Wohnhäusern, Geschäfts- und Vereinslokalen durchgeführt. Der Grund für die Razzien war der Verdacht auf Terrorfinanzierung, auf Bildung einer terroristischen Organisation und auf Geldwäsche. Laut Innenminister Nehammer sollte durch diese „Operation Luxor“ ein „entscheidender Schlag gegen die Muslimbruderschaft und die Hamas in Österreich“ geführt werden. In den zwei Wochen seit den Durchsuchungen kam jedoch Kritik an der Operation auf. Einerseits war die mediale Berichterstattung über die Vorgänge teilweise inkorrekt, andererseits wurden die Durchsuchungsmethoden und angebliche Befragungen auf sozialen Medien hart kritisiert. Stefan Resch hat für ANDI mit den Politologen Farid Hafez und Thomas Schmidinger über ihre Einschätzungen der Operation Luxor gesprochen.

Update zur Flüchtlingslage
Die Zahl der flüchtenden Menschen hat sich in den letzten 3 Jahren kaum verändert. Nach wie vor wählen viele Personen den gefährlichen Fluchtweg über das Mittelmeer oder den Atlantik. Ist Europa einmal erreicht, scheint die Reise noch lange nicht zu Ende zu sein. Menschenunwürdige Zustände, Unwetterkatastrophen und fehlender Kälteschutz vor dem Winter machen den Aufenthalt in Unterkünften schwer erträglich. Immer häufiger werden zudem so genannte Pushbacks bekannt, bei denen schutzbedürftige Personen gewaltsam an der Einreise behindert und im schlimmsten Fall wieder im Meer oder auf Inseln abgesetzt werden.
Beitragsgestaltung: Jana Pichler

Anstellungsverbot beim Winterpaket
Seit Ende Oktober läuft das Winterpaket 2020, doch nicht ohne Unmut von ehemaligen mitarbeitenden Personen. Dieses Paket baut unter anderem auf Menschen auf, die bereits im Umgang mit obdachlosen Menschen geschult sind. Heuer jedoch wurden einige von ihnen nicht mehr angestellt. Der Vorwurf lautet: Das Rote Kreuz Wien habe ein “Anstellungsverbot” für sieben Personen verhängt, die sich für mehr Rechte für obdachlose Menschen einsetzen und intern sowie öffentlich den Umgang mit obdachlosen Menschen anprangern.
Ein Beitrag von Christina Pichler.

Polytechnio Gedenken in Athen
Unter der Militärdiktatur der Junta war es im November 1973 zu Protesten an Universitäten in ganz Griechenland gekommen. Diese forderten Reformen und mehr Demokratie an den Unis, an denen die Junta keine Opposition duldete.  Die Proteste erstreckten sich über Monate, erst folgten massenweise Verhaftungen der Studierenden, deren Konsequenz oft noch weiter, nämlich zum Zwangs-Einzug ins Militär reichte. Den traurigen Höhepunkt markiert jedoch der Aufstand vom November am Polytechnio der griechischen Hauptstadt. Das Militär ging mit Panzern gegen die Studierenden vor – 23 starben, etwa 200 wurden verletzt und Tausende verhaftet. Insgesamt demonstrierten damals rund 15.000 – das Ende der Junta folgte im Jahr darauf, 1974.  Diese Woche jährten sich die Proteste zum 47. Mal. Seitens der Regierung wurde ein 4-tägiges Versammlungsverbot von mehr als drei Personen – zusätzlich zum Lockdown erlassen, dies inkludiert den Gedenktag am 17. 11. Es wurde trotzdem demonstriert, mit Maske und Yanis Varoufakis, dem ehemaligen Finanzminister (ehem. SYRIZA) als Teilnehmer. Hundertschaften der Polizei waren an jeder Straßenecke positioniert, viele Journalist*innen trugen Gasmasken, um dem in der Luft hängenden Tränengas auszuweichen.
Johanna Pauls aus Athen

Fantasie mit der Pandemie
Ein Blick über die Landesgrenzen zeigt mögliche neue Herangehensweisen für den Umgang mit der Pandemie. Eine kostengünstige do-it-yourself-Abluftanlage für Klassenräume aus Deutschland, Unterricht über das Fernsehen in Thailand und ein Verbreitungsmodell des Coronavirus, das auf Standortdaten von Mobiltelefonen basiert, sind Beispiele für innovative Ansätze.
Ein Beitrag von Isabella Fresner.

16 Tage gegen Gewalt an Frauen
Vom 25. November (Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen) bis zum 10. Dezember (Internationaler Tag der Menschenrechte) findet die Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen statt“. Die jährliche Kampagne thematisiert das Ausmaß und die verschiedenen Ausprägungen gegen Gewalt an Frauen. Fraueninitiativen weltweit haben Aktionen für diesen Zeitraum geplant, um für das globale Problem zu sensibilisieren und betroffenen Frauen Unterstützung anzubieten.
Ein Beitrag von Luisa Niemann

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