Phänomen Alleingeburt – Wie Frauen ihre Kinder ohne Hilfe zur Welt bringen

Podcast
Wir wollen alles und noch viel mehr
  • Phaenomen Alleingeburt
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Obwohl es in Österreich gesetzlich verboten ist, gibt es Frauen, die keine Geburtshilfe von Ärzten oder Hebammen in Anspruch nehmen und ihr Kind bewusst alleine zur Welt bringen. Die Alleingeburt (oder in Englisch Unassisted Birth) – ein Phänomen weit abseits der Norm, denn in Österreich finden 98% der Geburten in der Klinik statt und es gibt kaum einen Diskurs, der dies in Frage stellt.

Wir sprachen mit drei Paaren, die die Alleingeburt praktiziert haben, der Hebamme Mag.a Ursula Walch, dem Chef der Geburtenstation in Feldbach Prim. Doz. Dr. Hannes Hofmann und der Körperhistorikerin Mag.a Dr. Heidrun Zettelbauer von der Universität Graz darüber, was es heißt alleine zu gebären. Wir sprachen über Fragen der Verantwortung, Sicherheit und Selbstbestimmtheit, über Ängste, Zweifel und Erfolgserlebnisse.

Eine Radiodokumentation von Rafael Baumgartner, Robin Klengel und Jonathan Scheucher im Rahmen von „Wir wollen alles und noch viel mehr!“, dem Radiofestival außerhalb der Norm von Radio Helsinki in Graz.

0 Kommentare

  1. Hab meine Tochter auch am 16.10.19 allein in der Badawanne geboren. 3 Std 45 Min hat es gedauert. 4kg 54cm
    Vom Kinderarzt bis zu den Beamten um sie anzumelden, bekommt man überall zu spüren, dass sowas weder erwünscht noch erlaubt ist. Nach einer ambulanten Wassergeburt bei meiner zweiten Tochter vor 9 Jahren und einer „Standartgeburt“ bei meinem Sohn vor 18 Jahren, war das Geburtserlebnis dieses mal sehr natürlich und die Kleine und ich waren vom ersten Tag an fit und gut gelaunt.
    Ich hoffe, dass es in Zukunft auch in Österreich wieder möglich sein wird, als gesunde Frau ein gesundes Baby natürlich zu gebären.
    Da niemand außer der Kindesvater, mein Sohn und meine Tochter bei der Geburt dabei waren, ist es für mich momentan eine echte Herausforderung, jemanden zu finden, der mir mit Stempel bestätigt ein Kind geboren zu haben, obwohl ich alle Mutterkindpassuntersuchungen gemacht habe.
    Es scheint der Ärzteschaft(Pharmaindustrie) ein Dorn im Auge zu sein, nicht die absolute Kontrolle über alle neuen Erdenbürger zu haben, um ihnen gleich Blut abzunehmen und sie zu impfen.

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    • Hallo Gerda , ich habe dein Kommentar unter dem Alleingeburt Podcast gefunden.
      Danke für Teilen seiner Erfahrung.
      Ich würde mich total freuen wenn wir in Kontakt treten können. Ich habe so viele Fragen weil ich auch gerne eine Allein Geburt hätte, mich das bürokratische aber sehr ratlos dastehen lässt. Meld dich doch bitte, gerne überE-Mail oder whats App.
      Ganz liebe Grüße
      Sarah
      067762005826
      sarah.wagner4@gmx.at

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  2. In Österreich verboten. Wir kann man sowas denn bitte verbieten?!
    Man kann ja drüber denken, was man will und niemand wird angehalten allein zu gebären, aber man kann doch nicht einem ganzen Geschlecht vorschreiben unter Aufsicht zu gebären (und dabei bleibt es ja nicht, weil Hebammen und Ärzte auch Gesetze zu befolgen haben, das heißt, es wird gleich mal vorgeschrieben, wie oft eine Frau sich in die Vagina greifen lassen muss und wieviel Zeit sie brauchen darf und und und). Als ob der natürliche Vorgang schon illegal wäre.
    Wenn ich ein Kind will, aber mir nicht von Fremden in die Scheide greifen lassen möchte, dann bin ich also verklemmt und kriminell? Oder wie?
    Wie wärs wenn man ab jetzt die Zeugung auch gesetzlich unter Aufsicht stellt, wenn man bedenkt, wie oft da was passiert, schließlich werden dauernd ungewollt Kinder gezeugt, von Leuten, die Drogen nehmen oder rauchen und Alkohol trinken und die Folgeschäden!!! Und wer hat vorher überprüft, ob nicht jemand eine Erbkrankheit hat und das Kind dann einen grausamen Tod stirbt? Und die elterliche Eignung erst! Wieso kommt das Jugendamt nicht gleich allen zuvor und klärt vorher, ob nicht doch wer zu wenig verdient, zu viel säuft, seine Kinder schlägt? Und bei der ersten Menstruation sollte jedes Mädchen verpflichtend zum Frauenarzt. Und beim ersten Samenerguss erst jeder Bursch, wenn man bedenkt, was Samen potenziell anrichten… nämlich diese gefährlichen Geburten!!! Darf man alleine groß auf’s Klo? Ist auch ein Ausscheidungsvorgang. Manche Leute kriegen aufgrund zu heftigen Pressens Kreislaufprobleme und fallen vom Klo. Vor allem Alte. Zumindest die sollten nicht mehr allein aufs Klo. Es sollte schon jemand überprüfen, ob der Anus weit genug offen ist und ob es auch in der richtigen Zeit vorangeht. Das hilft sicher jedem, daß es schneller geht.
    Und nachher erst! Die Eltern nehmen die Kinder mit nach Haus! ALLEINE!!! Sie fahren mit ihnen Auto, ohne dass der Fahrlehrer daneben sitzt, obwohl es so viele Unfälle gibt! Und was manche Eltern erzieherisch erst anrichten. Puh! Also.

    Ich finde auch: Gebären ist illegal. Bis die Hebamme den Raum betritt. Dann ist es okay. Aber nur unter den im Hebammengesetz genannten Bedingungen. Sonst ist es ein Verbrechen, klar. Ist ja quasi geplanter Mord und Selbstmord, der durch geschultes Personal verhindert werden sollte. Schließlich ist jede Frau krank und hat kein Verfügungsrecht über ihren Körper mehr, indem Moment wo die Spermie das Ei erreicht.
    Kriegt man richtig Bock auf Kinder.

    Versteht mich nicht falsch. War auch im Krankenhaus. Aber seit ich einmal keine Wahlhebamme gefunden habe, weil im ganzen Bundesland keine in der Urlaubszeit mehr frei war, obwohl ich in der 20. Woche angefangen habe zu suchen und mir jemand erzählt hat, daß sie nicht weiß, wie sie die 2000 Euro für eine Hausgeburt zusammenkriegen soll, seh ich das Ganze irgendwie anders. Als man mich dann bei der Anmeldung drauf hingewiesen hat, dass ich auch gegen meinen Willen festgeschnallt werden kann, weil ich es gewagt habe zu fragen, ob denn so viele Muttermundkontrollen notwendig wären, weil die Wahlhebamme das letzte Mal geradezu unverantwortlich wenig kontrolliert hat, da mir das unangenehm war (sollte man anzeigen!!!) und dann auch noch gesagt wurde, daß mir wohl das Kindswohl egal ist. Seither ist es aus!! Wie dann die Geburt war, will ich gar nicht anfangen. Mit was für einem Gefühl man dann eine Schwangerschaft durchlebt und wie man sich dann fühlt, wenn man in das Krankenhaus muss, wo solche Menschen sind. Und dabei hatte ich noch Glück, wenn ich mir manche Dinge anhöre. Danach wollte ich nie wieder Kinder und habe das Thema abgeschlossen. Aber vermutlich bin ich einfach verklemmt oder sonst irgendwie gestört. Ist doch klar, daß sich jeder gerne zwingen lässt. Zum Wohl der Kinder! Vor allem der Töchter! Die sollen gleich mitkriegen, wo es lang geht.
    Wenn man Alleingeburten verhindern will, sollte man bei der Geburtshilfe ansetzen. Die ist nämlich ins Perverse abgeglitten. Das sehen sogar viele Hebammen so, die nicht mehr ins Krankenhaus begleiten wollen und unter vorgehaltener Hand die ärgsten Dinge erzählen. Meine erste Hebamme nimmt Medikamente, weil sie es nicht packt, was teilweise passiert und wie sie teilweise unter Druck gesetzt wird, wenn sie versucht auf persönliche Bedürfnisse einzugehen, wie weniger Kontrollen oder mehr Zeit bei ungefährlich verlaufenden Geburten. Was stimmt denn bitte mit uns Menschen nicht?!
    Unter dem Deckmantel des Kindeswohls werden Frauen die ärgsten Dinge zugefügt. Man kann einer Frau auch nicht die Nieren gegen ihren Willen rausschneiden, wenn das Kind sie tatsächlich und nachgewiesener Maßen braucht. Aber solange es in meinem Körper ist, muss ich mit allen Konsequenzen das Recht auf körperliche Unversehrtheit abgeben und mich wegen unwahrscheinlichen, fiktiven Gefahren der Paranoia fremder Menschen ausliefern, die eher so handeln, daß sie vor dem Gesetz fein raus sind als zu meinem tatsächlichen Wohl oder dem meines Kindes. Oder kann irgendein Arzt oder eine Hebamme beteuern, dass sie im Zweifelsfall immer das tut, was sie für besser hält, obwohl sie eventuell aufgrund irgendwelcher Richtlinien belangt werden könnte? Auch wenn andere dabei sind?

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  3. ich hatte auch 2 alleingeburten und damit die volle verantwortung für mich und meine kinder übernommen. es waren unbeschreiblich schöne erlebnisse und ich fühlte mich sehr sicher.

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  4. Sehr, sehr, … gerne hätte ich mein Kind zu Hause bekommen. Meine Hebamme war damit einverstanden, dass ich sie erst nach der Geburt anrufe oder sie im Nebenraum wartet. Leider hatte ich grünes Fruchtwasser und musste ins Krankenhaus. Es war schrecklich. Niemand hat mir geglaubt, dass ich alles alleine kann, ob Muttermund tasten oder die Stellung aussuchen. Und zu dem Arzt: Mein Kind ist trotz Krankenhausgeburt behindert!!! Es ist wirklich schade, dass es als normal gesehen wird ins Krankenhaus zu gehen. Ich glaube seit 1967 werden Geburten in Krankenhäuser bezahlt und ich muss (in Deutschland) für eine Hausgeburt bis zu 500,- bezahlen. Das ist krank. Aber Frauen werden ja eh schon seit Jahrhunderten als krank bezeichnet, sie müssen immer untersucht werden.

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    • In Österreich kostet eine Hausgeburt mindestens 500 Euro, wenn man denn eine Hebamme mit Kassenvertrag für die Hausgeburt findet, was sehr schwer ist, da die meisten Hebammen, die Hausgeburten machen, Wahlhebammen sind, vor allem, wenns um Erstgeburten geht, die nicht jede Hebamme zu Hause machen will. Poolmieten, Zubehör, Kosten für Blutgruppenbestimmung, die oft nicht zurückerstattet werden, nicht eingerechnet. So kostet es oft 2000 Euro, davon kriegt man mal 300, mal 500 zurück. Es kann sich also schon nicht jede Frau eine betreute Hausgeburt leisten. Wenn man bedenkt, was im Krankenhaus manchmal an Entwürdigung, fragwürdigen Eingriffen und Störungen (die sich bei einer Geburt fatal auswirken können) passiert, wundert es wenig, dass viele an Hausgeburt oder Alleingeburt denken. Denn auch die Anwesenheit einer Hebamme bei der Hausgeburt kann schon als störend empfunden werden und auch eine Hausgeburt mit Hebamme schützt nicht vor Bevormundung, Gewalt und Fehlentscheidungen. Letztendlich muss jede Frau selbst entscheiden, welche Risiken ihr größer erscheinen, wieviel Verantwortung sie selbst übernehmen will und kann. Es wäre wünschenswert, wenn sie bei dieser Entscheidung nicht kriminalisiert würde und auch Rat bei Ärzten und Hebammen erhielte, abseits vom Drohen mit unwahrscheinlichen Komplikationen. Es würde wohl kaum eine Mutter ihr Kind gefährden, wenn in ihrem Fall tatsächlich etwas gegen Alleingeburt spricht und darauf bestehen, wenn man mit Fakten argumentieren würde und ihr den freien Willen lässt. Und wenn doch, wäre sie mit einem Verbot auch nicht aufzuhalten. Außerdem sollte man sich fragen, wieso das Krankenhaus teilweise als Bedrohung und Abgabe der Selbstbestimmtheit gesehen wird. Wenn die Alleingeburt manchen Frauen sicherer und schöner erscheint und sogar ist, dann macht die Geburtshilfe was falsch.

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  5. Sehr schöne Sendung. Sehr lustig fand ich den Satz: „Und wenn mich wer davon abhalten will, geh ich in den Wald und komm mit dem Baby zurück“ Das hab ich auch zu meinen Freunden gesagt 🙂

    Aber immer dieses: was wäre wenn von dem Arzt nervt ganz schön. Wenn eine Geburt tatsächlich etwas so gefährliches wäre- dann wären wir schon lange ausgestorben!
    Gebären ist und bleibt nur Gebären! Das ist das natürlichste auf der Welt. Als Frauen sind gemacht, dass wir das können. Unsere Körper und unsere Babys wissen was zu tun ist. Da braucht es keine Hebammen oder Ärzte

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  6. Tolle Sendung! Hatte selbst bereits zwei Alleingeburten und freue mich daher sehr, daß dies auch mal als mögliche (und sehr gute!) Geburtsvariante thematisiert wird.

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  7. Hallo,
    ich habe mir gemütlich auf den Sofa eingekuschelt, deises Interview angehört und war begeistert. Wie froh alle Mütter waren, das sie einen solchen Schritt gewagt haben.
    Auch ich habe eine Alleingeburt angestrebt, dann doch eher zu einer normalen Hausgeburt mit Hebamme tendiert, da die nächste Klinik mit Kinderklinik 1 Stunde weg ist. Am Ende hatt ich leider eine Einleitung mit 36 Stunden durchgehenden Wehen, und im Nachhinein hat sich herausgestellt, das das nicht hätte sein müssen.
    Ich ärgere mich immer wieder wenn ich daran zurückdenke. Je öfter ich von Alleingeburten höre umso schöner empfinde ich den Gedanken mein nächstes Kind allein zu Hause zur Welt zu bringen, mit niemandem an meiner Seite außer meinem Freund und meiner Tochter.
    Dieses Intervew und die Geschichten der Frauen/Paare haben mich berührt und ich habe auch geweint, weil ich so gerührt war.
    Es müsste mehr Menschen geben die auf ihren Körper und ihre Intuition hören, dann würde vielen Babys und Gebärenden viel Leid erspart bleiben. Leider werden wir immer moderner und natürliche Geburten wird es wohl in der Zukunft nicht mehr geben, dauert ja alles viel zu lang.
    Ich finde es schade und bewundere Frauen die sich das zutrauen und sie können wirklich stolz sein, das erlebt und geschafft zu haben.

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  8. gut gemacht, v.a. die konfrontation arzt – hebamme ca. in der mitte des beitrags :-)))
    Auch die gliederung in die einzelnen gebärphasen, das brachte spannung in die geschichte, die sich mit den schilderungen der alleingeburtlerinnen gegen ende hin verdichtet !

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