Die Geflüchtetenbewegung im Mittelmeer als unsichtbare Kriegsführung

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VON UNTEN im Gespräch
  • 2020-04-06-VUiG
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Geflüchtetenlager, Corona-Krise und die Rolle der EU
2015 – Was die Migrationsforschung schon lange voraussagte, trat in diesem Jahr ein. Durch Vertreibungen verschiedenster Art mussten (und müssen immer noch) Menschen aus ihrer Heimat fliehen; meist aufgrund direkter und indirekter Folgen kapitalistischer Machtinteressen. Und die verbündeten Mächte an den Rändern Europas zerfielen.

Doch die Europäische Union hatte sich nicht vorbereitet auf die prognostizierte Migrationsbewegung. Es kam zu einer außergewöhnlichen Bewegung von Menschen nach Europa.

Im Zentrum Europas wurden Maßnahmen gesetzt um diese Flucht- und Migrationsbewegung zu stoppen. Das Schließen der Balkanroute war nur eine von Vielen.

In unserer heutigen Sendung möchten wir jedoch auf die Auswirkungen eine andere Maßnahme blicken. 2016 wurde das sogenannte EU – Türkei Abkommen vereinbart. Dieses besagt unter anderem auch, dass die Türkei Europas Außengrenze schützen, also die Migrationsbewegungen aufhalten soll. Erdogan kümmerte sich auch darum. Als jedoch Ende Februar 2020 dutzende türkische Soldaten in Idlib, Syrien durch einen Luftangriff getötet wurden, forderte Erdogan unter anderem Unterstützung von der NATO. Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, öffnete er die Grenzen für Geflüchtete nach Europa.

Schon 2015 reagierte die Europäische Union mit Abschottung und Aufrüstung der Grenzsicherung. Heute erleben wir, dass Pushbacks, wie sie zur Schließung der Balkanroute eingesetzt und skandalisiert wurden, offen diskutiert werden.

Wir haben ein Interview mit einem Aktivisten aus Athen geführt und ihn über die aktuelle Situation auf den ägäischen Inseln und in der größten Stadt der Region befragt.

Wie hat sich die griechische Gesellschaft in und um die Ägais in den letzten Jahren verändert, wie ist es um die Solidarität mit den geflüchteten Menschen bestellt, wie gestaltet sich die Arbeit von NGOs und solidarischen Gruppen in Zeiten von COVID-19? Wie wird mit den faschistischen Übergriffen umgegangen und wie verhält sich die Europäische Union?

Die Moderation findet auf Deutsch statt, die Interviewparter*innen spechen in englischer Sprache.

 

Außerdem haben wir folgende Online-Konferenz aufgezeichnet und für euch zusammengeschnitten: „Greek Refugee Camps and the covid-19 krisis“. Die ganze Konferenz könnt ihr hier nachhören und nachsehen.

Am Ende der Sendung spielen wir euch noch einen Beitrag aus Wien vor. Zu der ersten uns bekannten „Offline“-Demo zur Öffnung der Lager in Griechenland. Diese fand am 29.Februar in Wien in der Prater-Hauptallee statt.

Auch in Graz fand gestern, den 5.April eine Solidaritätsaktion am Hauptplatz statt. Mit ca. 40 Teilnehmer*innen.

Unter der Seebrücke stehen viele Initiativen welche sich mit Geflüchteten solidarisieren. Hier sind sie aufgelistet.

 

Das Musikstück welches wir in der Sendung gespielt haben ist aus dem freemusicarchive.

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