Waldbaden – eine Reise zu dir, RR 82

Podcast
Reise! Reise!
  • Waldbaden - eine Reise zu dir
    60:00
audio
1 óra 00 mp
Von Venedig nach Linz – eine musikalische Zeitreise, RR81
audio
59:59 perc
Fotoreisen in die Welt - mit Renate und Franz RR 80
audio
59:58 perc
Die Steine und Gran Canaria, RR 79
audio
59:59 perc
WWOOFen und Weihnachten auf Gran Canaria, RR 78
audio
59:58 perc
In der Stille liegt die Kraft, RR 77, WH 76
audio
59:57 perc
In der Stille liegt die Kraft, RR 76
audio
59:58 perc
Mozarts Reisen, RR75, WH 63
audio
1 óra 00 mp
Mitsegeln im Ionischen Meer, RR 74
audio
1 óra 00 mp
Mit Waldorfschülern paddeln auf der Moldau, RR 73, WH 44

Unser Thema heute: „Waldbaden – eine Reise zu dir selbst“. Eine Reise dorthin, wo du bist, der/die du wirklich bist. Wo du endlich alle deine Masken fallen lassen kannst. In der Natur der eigenen Natur nahe kommen. 

Es war an einem Samstagnachmittag. Im Waldviertel. Bad Großpertholz. Kurhaus. Ein optionales Angebot an uns Kurgäste: Waldbaden mit den Waldbotschaftern Sabrina und Peter. Im Vortragssaal gibt es – Power Point unterstützt – eine Einführung. 

Dann hinaus in den Wald. Im ganz normalem Schritt hinauf zur Wiese. Oben angelangt, werden wir eingeladen, jeder/jede möge in seinemihrem Genuss-Tempo gehen. Innehalten am Waldrand. Gibt es was, was dich beschwert, belastet? Willst du es mitnehmen in den Wald, oder einfach ablegen. Hinter ein Gebüsch etwa. Vorrübergehend. Oder für immer.

Ein paar Schritte weiter und wir stehen im Wald. Boden spüren mit den Fußsohlen, die Füße, die Beine, das Becken, der Bauch, die Brust, Hals, Kopf und den Himmel über mir. Ich nehme meinen eigenen Atem wahr, wie er ausströmt und wieder einströmt, ohne ihn verändern zu wollen, oder doch verändern wollen.

Genau auf etwas schauen, das kennen wir zur Genüge aus dem Alltag: Auf die Straße schauen, auf die Ampel, auf die Dinge, die wir bearbeiten, auf das Werkzeug, auf den Bildschirm und aufs Handy. Und dann das andere schauen. Der weiche Blick, der nichts fokussiert. Wie weit ist eigentlich unser Blickwinkel nach oben bis unten, von Seite zu Seite? Die Baumstämme links und rechts, sie ziehen langsam vorbei. Siehst du das? Ja! Wir gehen sachte, einen Fuß vor den anderen setzend, ebenso gemächlich wie bewusst. Ganz langsam ziehen wir durch den Wald, erst schauend, dann lauschend, riechend, schmeckend und spürend. Und dann alles zugleich. Wir finden uns wieder ein, an der Stelle, wo wir begonnen hatten.

Zurückgekehrt ins Kurhotel, setze ich mich zusammen mit Peter Eichinger und Sabrina Kronik und spreche mit ihnen. Die beiden Waldviertler gehen in den Wald, sie verweilen darin, öffnen alle ihre Sinne, weil sie wissen, das ist gut. Sie lieben die Natur, sie lieben den Wald, sie sehen sich als Botschafter des Waldes. Ich bin mit ihnen waldbaden gewesen.

Von dem Waldinger Paartherpeutenpaar, Christine und Max Schallauer, hören wir vom Verweilen im Wald, vom Meditieren darin, vom in die Mitte kommen – auch an anderen Plätzen, in anderen Situationen und vom Waldbaden aus der Sicht der Psychtherapeutin, des Psychotherapeuten.

Zuletzt gibt es ein gebautes Interview mit Dr. Martin Spinka, einem praktischen Arzt aus Gallneukirchen.  Er hat Untersuchungen  über die Wirksamkeit des Waldluftbadens, wie er es gerne nennt, gemacht. Er war einer jener, die das Mühlviertler Waldluftbaden eingeführt haben.

Die beiden letzten Gespräche sind unter dem Eindruck der in Österreich beginnenden Covid-19-Ausbreitung entstanden.

 

Webseiten der interviewten Personen

Sabrina Kronik und Peter Eichinger:

Christine und Dr. Max Schallauer:

Dr. Martin Spinka:


Abschied vom Walde

Text von Joseph Freiherr von Eichendorff (1810)
(Melodie: Felix Mendelssohn Bartholdy, 1843)

O Täler weit, o Höhen,
O schöner, grüner Wald,
Du meiner Lust und Wehen
Andächt’ger Aufenthalt!
Da draußen, stets betrogen,
Saust die geschäft’ge Welt:
Schlag noch einmal die Bogen,
Um mich, du grünes Zelt.

Wenn es beginnt zu tagen,
Die Erde dampft und blinkt,
Die Vögel lustig schlagen,
Daß dir dein Herz erklingt:
Da mag vergehn, verwehen
Das trübe Erdenleid,
Da sollst du auferstehen
In junger Herrlichkeit!

Da steht im Wald geschrieben,
Ein stilles, ernstes Wort
Vom rechten Tun und Lieben
Und was der Menschen Hort.
Ich habe treu gelesen
Die Worte, schlicht und wahr,
Und durch mein ganzes Wesen
Ward’s unaussprechlich klar.

Bald werd’ ich dich verlassen,
Fremd in der Fremde gehn,
Auf buntbewegten Gassen
Des Lebens Schauspiel sehn;
Und mitten in dem Leben
Wird deines Ernsts Gewalt
Mich Einsamen erheben,
So wird mein Herz nicht alt

In der Sendung sind die erste und die dritte Strophe zu hören.

 

0 Kommentare

  1. Hallo Volkmar!! Ja so ist es beim Wandern oder Ruhen im Wald. Ich mache das vielleicht nicht so bewusst wie in der Sendung geschildert, aber es läuft ähnlich. Tief Luft holen, es geht ja auch oft bergauf, genießen, die Ruhe, je nach Jahreszeit dem Gesang der Vögel lauschen, vom Frühlingsgesang bis zum herbstlichen Zetern der Elstern, die Stille wenn es einmal frisch geschneit hat und – gleichmäßige gehen, Schritt für Schritt. Nach meiner meist dreimal wöchentlich durchgeführten Runde 1 bis 3 Stunden, fühle ich mich immer augeruht und munter. In letzter Zeit werden diese Gefühle allerdings zunehmend gestört. Die Dürre und in der Folge der Borkenkäfer, eine neue Seuche bei den Eschen, heulende Motorsägen versuchen Holz zu retten und Massnahmen zu Eindämmung des Schadbefalles zu bewirken. Ein kleiner Sturm schon gibt vielen geschwächten Bäumen den Rest. Die Kahlschläge werden immer mehr. Dazu kommen noch hirnlose Sägefanatiker, sie putzen Unterholz und Waldrandgehölze aus und säubern die kaum wieder begrünten Steilhänge an der Rohrbacher Straße. Der Wald stöhnt unter der Dürre, ich höre das förmlich. Seit 2015 hat es nicht genug geregnet. Wenn ich mitten im Winter mit dem Wanderstock in den Waldboden stochere, so ist es nach einigen Zentimetern trocken und so soll es in neuen Glutsommer gehen!. Wenn es so weier geht, dieser März brachte nur 15mm Niederschlag, wird Waldbaden bald unmöglich sein. Und den Knöterich gibt es da auch noch im Wald, eine Seuche, die es bisher nicht gab. Aber darüber ein anderes Mal. Gruß dein Bruder Gottfried

    Válasz
  2. Servus Volkmar, Danke für diese schöne Sendung! Jeder positive Gedanke ist in der jetzigen Zeit so wichtig und wertvoll – ich habe diese Texte sehr genossen! Auch die Musikauswahl ist einfach nur wohltuend! Danke dir, ich schick dir liebe Grüße aus der Steiermark. ..auch vom Franz!
    Sonja Sajovitz

    Válasz

Szólj hozzá!