Logik und Eigendynamik im Archiv

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Anstifter
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An den Gestaden des Wortes.

Das Image des Archivs hat sich verändert: von verstaubt bis hin zu ganz neuen Fragen der Eigendynamik oder Archivlogik. Das Archiv ist ein politischer Ort. Archiv und Macht sind verschränkt. Eine Archivtagung im Stifterhaus forscht dazu in Theorie und Praxis. In der Sendung außerdem on Air, ein Ausschnitt aus der Lesung von Reinhard Kaiser-Mühlecker aus seinem neuen Roman. Sowie ein Hinweis auf die Next Comic Kunst im Stifterhaus.

 

Archiv-Tagung: Das Archiv zwischen Logik und Eigendynamik

Das Archiv, sein Verhältnis zu Literatur und seine Ausformungen als Speicher des kulturellen Gedächtnisses stehen im Mittelpunkt der mittlerweile 4. Tagung der Reihe „Literatur und Archiv“, die das Franz-Nabl-Institut für Literaturforschung der Universität Graz gemeinsam mit dem Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich veranstaltet.

Das Selbstverständnis von sammelnden Einrichtungen, daraus abgeleitete Sammlungsstrategien und die Eigendynamik von Beständen prägen und beschäftigen Archive ebenso wie besondere Formen der Bestandsnutzung, die ihrerseits Konsequenzen in Hinblick auf Aufbewahrung, Aufarbeitung, Sicherung oder auch Skartierung haben. Was bedeutet es, wenn ein Archiv nur einer Bestandsbildnerin gewidmet ist, wenn sich Nachlasseinheiten in Bibliotheken musealer Institutionen, in Depots akademischer Einrichtungen oder in Verwaltungsarchiven finden? Welche produktiven Beziehungen zwischen Teilen der Sammlungen können so entstehen, welche werden verdeckt? Die Tagung „Logiken der Sammlung“ will über die Beschäftigung mit unterschiedlichen Sammlungseinrichtungen und ihren jeweils spezifischen Herausforderungen mögliche Schnittstellen und Anknüpfungspunkte aufzeigen und so Gemeinsamkeiten und Differenzen der archivischen Formationen in den Mittelpunkt rücken.

An drei Tagen werden unterschiedliche Aspekte der Archivforschung– und Praxis im Stifterhaus diskutiert. Der Eintritt ist frei.

 

Hörprobe der Lesung „Enteignung“

Nach seinem Roman „Fremde Seele, dunkler Wald“, der auf der Shortlist des deutschen Buchpreises stand, schreibt Reinhard Kaiser-Mühlecker in seinem neuen Roman „Enteignung“ über die Umbrüche unserer Gegenwart. Nach Jahren auf Reisen kehrt ein Journalist in den Ort seiner Kindheit zurück, an dem er nie heimisch war. Er schreibt für das kriselnde Lokalblatt, er beginnt eine Affäre und arbeitet auf dem Hof eines Mastbauern, dessen Land enteignet wurde. Mitte März war der Autor zu Gast im Stifterhaus. Wir bringen einen Ausschnitt on Air und hören auch, wie aus Sicht der Literaturwissenschaft und im Feuilleton die Literatur Reinhard Kaiser-Mühleckers beschrieben wird.

 

Next Comic zu Gast bei Stifter | Mittagstisch

Am 4. April um 12:30 spricht Mag. Julia Brunner mit Rudi Gradnitzer über die Graphic Novel Reihe „Der Mexicaner“. Zwei der fünf Bücher und etliche Zeichnungen sind das ganze Jahr im Literatur-Cafe im Stifterhaus zu sehen.

Zum Inhalt: Im Sommer 1864 ließen sich in Laibach 6.000 Mann für das Freiwilligenkorps des gekrönten Kaisers von Mexiko, des Erzherzogs Ferdinand Maximilian von Österreich rekrutieren. Darunter waren viele Slowenen, die im Volksmund „Die Mexikaner“ hießen. Ein „Mexikaner“ war auch Erzherzog Maximilian, der als Kaiser in der Fremde jene Geltung zu erlangen hoffte, die ihm im österreichischen Herrscherhaus versagt geblieben war. Die fünfbändige Graphic Novel „Die Mexikaner“ der Slowenen Marijan Pušavec und Zoran Smiljanić entspinnt in einem breiten epischen Bogen die Geschichte dieser absurden Expedition, die mit dem Tod Tausender Soldaten und Zivilisten sowie des Kaisers selbst enden sollte.

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