1618 – 1648: Der Dreißigjährige Krieg

Podcast
PANOPTIKUM Bildung
  • Panoptikum Bildung - 1618-1648 Der Dreißigjährige Krieg
    57:11
audio
57:36 Min.
„Der Aufstand der österreichischen Arbeiter“
audio
56:44 Min.
Wie viel Reichtum verträgt Demokratie?
audio
57:31 Min.
Gerade jetzt: Kontinuität und Gerechtigkeit
audio
56:57 Min.
Österreich – eine zweitklassige „Wahldemokratie“?!
audio
58:20 Min.
„Energieversorgung demokratisieren“
audio
57:01 Min.
Altes Wissen neu entdecken – Erlebnis Burgbau
audio
57:00 Min.
Alltagsgeschichten: Erkunden-beschreiben-erzählen
audio
57:00 Min.
Eugen Freund: Erlebnisse aus siebzig Jahren
audio
57:04 Min.
„Wage zu denken – und zu handeln“
audio
57:49 Min.
Aus der Erinnerung für die Gegenwart leben

Vom Prager Fenstersturz bis zum Westfälischen Frieden- Religion als „Brandbeschleuniger“

Vor 400 Jahren, am 23. Mai 1618, warfen Vertreter der protestantischen Stände
Böhmens zwei königliche Statthalter und einen Kanzleisekretär aus einem Fenster
der Prager Burg. Was dann folgte, waren 30 Jahre Krieg, der sich auf ganz Europa
ausbreitete. Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) begann zwar als ständischreligiöse
Auseinandersetzung im damaligen Böhmen, weitete sich aber bald zu einem
erbitterten Machkampf der europäischen Mächte auf deutschem Boden aus.
Fragen der Religion fungierten in diesem Konflikt vor allem als „Brandbeschleuniger“
und legitimatorische Floskeln.

Zeitzeugenberichte liefern wertvolle Erinnerungen – sie erzählen, was der Kampf um
Macht und Religion für die einfachen Leute bedeutete: Seuchen, Hunger, Elend,
Gewalt und Verrohung mit Millionen von Toten.
Der „Westfälische Friede“ – die in Münster und Osnabrück zwischen Mai bis Oktober
1648 vereinbarten Friedensverträge – gilt bis heute als Ausgangspunkt für die Entwicklung
souveräner „Nationalstaaten“, völkerrechtlicher Verpflichtungen und der
Rechtsstellung der Religion in der Gesellschaft. Der Friede von 1648 lieferte das
Musterbeispiel für spätere Friedenskonferenzen, da er sich am Prinzip der Gleichberechtigung
der Staaten und der Präsenz aller Kriegsparteien orientierte.

Im Studiogespräch erläutert der Historiker Univ.–Prof. Dr. Reinhard Stauber, AAU
Klagenfurt, den Anlassfall, sozial-politische Rahmenbedingungen, Großmachtinteressen,
Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung sowie die Bedeutung der Friedensverträge.
Weiters wird er die These vom vorwiegend religiösen Konflikt relativieren
und Parallelen zu heutigen Ereignissen aufzeigen.
Dieses „PANOPTIKUM Bildung“ ist der fünfte Beitrag in der Serie „8samkeiten im Jahr 2018“

Schreibe einen Kommentar