116. radioattac, 25.04.05-PC

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1.) JOSE BOVE über Bauernsterben, europ. Agrarindustrie und Agroindustrie

Jose Bove, französischer Schafzüchter und heftiger Kritiker der europäischen Agrarpolitik, besuchte vergangene Woche Österreich um die heimischen Milchbauern und –bäuerinnen vom Agrarbündnis Österreich in ihrem Kampf gegen die Senkung des Milchpreises zu unterstützen. Bove und seine MitstreiterInnen im Bauernbund „Confédération Paysanne“ wurde erstmals über die Grenzen Frankreichs hinweg bekannt, als er im Jahre 1999 eine Filiale er amerikanischen Fast-Food Kette McDolnalds demontierte um auf die negativen Auswirkungen agrarischer Handelsabkommen aufmerksam zu machen. Seit dem erregt er mit kreativen Aktionen immer wieder für Aufsehen. Jüngst wurde er von einem französischen Gericht geklagt, weil er zusammen mit Bauern und Bäuerinnen, und AktivistInnen auf Versuchsfeldern für genmanipulierte Pflanzen genetisch reines Saatgut streute. Auch sein Österreich-Besuch schlug mediale Wogen: Auf einer Pressekonferenz vergangenen Dienstag erklärte er, Ex-EU-Agrarminister Franz Fischler solle vor dem Internationalen Menschenrechtshof wegen Genozides an europäischen Bauern und Bäuerinnen angeklagt werden. In einem Vortrag vor österreichischen Bauern und Bäuerinnen, AktivistInnen und Interessierten, spricht Jose Bove über das Bauernsterben in Europa, die europäische Agrarpolitik und Strategien gegen die Agroindustrie.
In den österreichischen Medien war Jose Bove prominent vertreten. Demnächst wird er sich auch mit osteuropäischen Bauern und Bäuerinnen solidarisieren. Mehr Information zu Jose Bove in seinem Buch „Die Welt ist keine Ware – Bauern gegen Agromultis“, erschienen im Rotpunktverlag im Jahr 2001.

2.) Herfried Münkler: Die neuen Kriege“
Die heutige Vorstellung von Krieg ist in vielerlei Hinsicht immer noch die des Krieges zwischen zwei Staaten. Doch wie passen Guerillakämpfe, Terroranschläge und Warlord in dieses Bild von den klassischen Zwischenstaatlichen Kriegen?
Herfried Münkler zeigt in seinem Buch „Die neuen Kriege“ die Veränderung von Kriegen und der Kriegsführung in den letzten Jahrzehnten.

3.) Christa Wichterich: Kritik an den Millenniums Entwicklungszielen der Vereinten Nationen
Am 20.04. veranstalteten „WIDE – Netzwerk Women in Development Europe“ und „Joan Robinson Verein zur Förderung frauengerechter Verteilung ökonomischen WIssens“ eine Veranstaltung mit dem Titel „10 Jahre nach Peking, 5 Jahre Milleniums-Entwicklungsziele – Analysen und Perspektiven aus feministischer Sicht der Globalisierung, Frauenarmut und soziale und wirtschaftliche Sicherheit“. Die Vortragende war Dr.in Christa Wichterich, Soziologin, Publizistin und Beraterin in Projekten der Entwicklungszusammenarbeit. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Globalisierung, Ökologie, internationale Frauenpolitik, Frauenbewegungen und Frauenarbeit.
Es ging um zwei verschiedene – aber ineinander verflochtene – Themen: Um den 1995 im Rahmen der 4. Weltfrauenkonferenz in Peking verabschiedeten sog. „Aktionsplattform“ zur Bekämpfung von Armut, die von 189 Regierungen unterschrieben wurde und um das 2000 von den Vereinten Nationen unter dem Namen „Millenniums-Entwicklungszielen“, „MDGs“ (auf Englisch aussprechen bitte!) festgesetzte Armutsbeköpfungsprogramm.
Anfang März wurde auf der 49. Sitzung der Frauenrechtskommission (CSW) bei den Vereinigten Nationen ausgewertet, inwieweit die Regierungen die Beschlüsse von Peking umgesetzt haben. Das tatsächliche Thema war jedoch nicht Peking sondern die Millenniums-Entwicklungsziele, die „MDGs“, die sich „wie eine Dampfwalze das THema beherrschte“ – wie Christa Wichterich es formulierte. Ohne deren positive Seiten abzuerkennen, wie z.B. dass sie überprüfbar sind, den Staat als Fürsorgeagenten für ihre Bürger reinstallieren und eine enorme Mobilisierungskraft haben, überwog die Kritik an den „MDGs“. Hören Sie in unserer heutigen Sendung diese Kritik fundiert und detailliert von Christa Wichterich.
Mehr Informationen zur Arbeit vom WIDE-Netzwerk erhalten Sie unter der Wr. Telefon-Nr.: 317 40 31 oder der Email-Adr.: wide.austria@magnet.at

Mitgearbeitet: Barbara Nothegger, Judit Wlaschitz, Reingard Huber, Gerhard Gutschi

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