Die meisten Durchschnittsmenschen haben ja offenbar – unbesehen ihrer Geschlechteridentität – den Eindruck, dass es irgendwann mal genug mit Feminismus sei und wir doch in punkto Gleichberechtigung alles erreicht hätten, was angemessen wäre.
Denselben Menschen fällt dann aber keine schnelle Erklärung ein, wieso Frauen im Schnitt immer noch weniger für denselben Job verdienen wie Männer. Und geht es um die #metoo-Debatte sind ebendiese Menschen ganz selbstverständlich auf Seiten der unreflektiert von sich auf andere schließenden Nina Proll, und meinen, dass man dann ja gar keine Komplimente mehr machen kann, und die Anbahnung von sexuellen Kontakten zum jeweils anderen Geschlecht überdimensional erschwert wird und wir uns mal alle nicht so haben sollen, wenn wir ge-cat-called, begrapscht und angestarrt werden.
Das sind auch die Leute, die die Länge des Rocks zum Thema machen, wenn eine Frau sich vor Gericht gegen ihren Vergewaltiger verteidigen muss. So nach dem Motto: „Kurzer Rock und sexy Auftreten impliziert Lust auf Sex mit allen möglichen dahergelaufenen Männern!“ Auf die Idee zu kommen, dass jede/r doch bitte in einer aufgeklärten, vorurteilsfreien Gesellschaft rumlaufen können sollte wie er oder sie oder es will – ohne dafür Prügel oder Schlimmeres zu beziehen – das ist offensichtlich im momentanen Wertekanon nicht vorgesehen.

Das dies alles im Kontext des weltweiten populistischen Rechtsrucks, der identitätsraubenden Nebenwirkungen der turbokapitalistischen Globalisierung und den politischen wie religiösen Extremismen zu einer seltsamen Rückbesinnung auf „alte Werte“, auf Familie, auf Glaube und den „natürlichen“ Geschlechterdualismus – und damit auch zu einer Verschlechterung der Frauenrechte – führt, ist nicht verwunderlich, sollte aber sehr genau beobachtet und bekämpft werden!

Da existiert immer noch ganz schön viel Bullshit in den Köpfen der Menschen, und im Verhältnis sehr wenig Fortschritt im Kontext wirklicher Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Wie nun bringt man/frau den DurchschnittsmenschInnen feministische Ansätze und Theorien nahe, wie forciert man Bewusstsein und Umdenken im gesellschaftlichen Mainstream?

Unter anderem darüber wollen wir reden.
Und zwar mit Kati Thiele von Salzburgs Töchter – Aktivistin und Blog-Schreiberin. Mit Barbara Lea Schubert vom Frauenvolksbegehren, und mit Cornelia Brunnauer von gendup!

KUNDiNNENSERVICE
  1. Schrottgrenze – Sterne
  2. Joan Jett & The Blackhearts – Activity Grrrl
  3. Die Mannequin – Lonely Of A Woman
  4. …But Alive! – Gerechtigkeit
  5. Peaches – Boys Wanna Be Her

NEXT UP

Montag, 26. Februar 2018, 22.00 – 24.00 Uhr auf Radiofabrik Salzburg 107,5 oder 97,3MHz