71 Jahre nach dem Holocaust in Liebenau [c/o SMZ Liebenau]

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  • Gedenken an die Shoa in Liebenau 2016
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Ein Menschenleben ist vergangen – seit dem der Nationalsozialismus in den Tod marschiert ist. Auch durch Graz: tausende ungarische Jüdinnen und Juden sind durch die Steiermark nach Mauthausen, ins KZ, in den Tod getrieben worden. Viele starben schon vorher, durch Krankheit, am Hunger, am Sadismus der Peiniger. Doch organisiert wurde der Todesmarsch in Graz.

„Mehr als 7000 halbverhungerte und kranke jüdische OstarbeiterInnen wurden durch die Steiermark und Graz getrieben, Hunderte von Ihnen noch in den letzten Kriegstagen im April 1945 im Lager Liebenau und in der Kaserne Wetzelsdorf von Angehörigen des Werkschutzes des Steyr-Daimler- Puchwerks und der SS ermordet und in Bombentrichtern verscharrt.“ (Text – Sozialmedizinisches Zentrum Liebenau)

Aufgearbeitet worden, so richtig, ist diese Geschichte nie! Das Lager V in Graz Liebenau, ein Ort des Völkermordes, wurde überbaut. Die Bombentrichter gefüllt, auch mit den Leichen der ermordeten ungarischen Jüdinnen und Juden. 53 Menschen wurden gefunden. Wieviele Menschen hier noch begraben liegen, unter den Häusern, niemand weiß es und nichts erinnert an die Opfer.

Ein Ort kann nicht gesund werden, wenn er ein Knochenacker ist. Das zu ändern, die Geschichte aufarbeiten und das Gedenken an die Opfer würdigen, das ist das Verdienst des sozialmedizinischen Zentrums in Graz Liebenau. Die ärztlichen Leiter, Gustav Mittelbach und Rainer Possert beschäftigen sich mit Verbrechen des Nationalsozialismus.

Am 09. April 2016 wurde zur vierten Gedenkfeier geladen. Zum Gedenken an die Opfer gesprochen haben:

Helmut Konrad –  Institut für Geschichte der Universität Graz
Rainer Possert – Sozialmedizinisches Zentrum Liebenau
Joachim Hainzl – Verein Xenos und Mauthausen Kommittee
Heinz Anderwald – Israelitischer Kultusverein Graz
Paul Gulda – Pianist und Komponist und Mitglied von REFUGIUS, Gedenkverein der Massaker von Rechnitz.
Grußbotschaft der israelischen Botschafterin in Wien, Frau Talya Lador-Fresher.

Sie hören auch den Pianisten Paul Gulda mit Stücken von Johann Sebastian Bach und Rezitationen von Martin Buber.

Zum Nachhören: Der angesprochene Beitrag – Geschichten vom Angekommen und Abschiednehmen in Liebenau. „Es ist heute so, weil es gestern so gewesen ist“ – Aufgezeichnet beim La Strada Festival 2015.

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