Armutsreisende in Linz: Zeit für Neuanfang?

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  • 2016.03.04_1800.10-1850.10__Frozine
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Zu Gast sind Christian Diabl (Sprecher Bettellobby OÖ) und Michaela Haunold (Caritas) über den dritten Brandanschlag auf Roma-Zelte in Linz. Sie informieren über Hintergründe und Forderungen. Wie geht es jetzt weiter?

 

Brandanschläge auf Zelte von Armutsreisenden in Linz

Aus den Presseunterlagen der Bettellobby OÖ:

Nach dem nunmehr dritten Brandanschlag fordert die Bettellobby OÖ einen umfassenden Neuanfang im Umgang mit bettelnden und notreisenden Menschen in Oberösterreich. Es braucht Sofortmaßnahmen, um die akute Not zu lindern, einen ersthaften Dialog unter Einbeziehung von ExpertInnen und Betroffenen, eine ersatzlose Streichung der Bettelverbote und mittel- und langfristige Perspektiven für die Notreisenden aus unserer Partnerstadt Brașov.

Die bisherige Politik kann nur als gescheitert betrachtet werden. Weder hat sich an der sozialen Lage der Betroffenen, noch an der Zahl der
bettelnden Menschen signifikant etwas verändert. Nach dem erneuten Brandanschlag in Linz muss es endlich zu einem Umdenken im Umgang mit Notreisenden kommen. Die seit Jahren praktizierte Mischung aus Ignorieren, Diffamieren und Bestrafen hat den Boden für diese Gewalt
mitbereitet. Wir brauchen einen echten Neuanfang, einen ernsthaften Dialog und soziale Begleitmaßnahmen. Anders wird es nicht gehen.
Nach der letzten Verschärfung des Bettelverbots im Juni 2014 wurden seitens der Landesregierung umfangreiche soziale Begleitmaßnahmen
versprochen. Diese Ankündigungen wurden bis heute nicht umgesetzt. Im Gegenteil stehen die wenigen Einrichtungen, die sich für die Betroffenen einsetzen, unter permanentem und massivem Finanzdruck.

Link zu den aktuellen Presseinformationen der Bettellobby OÖ

 

Österreich – ein gespaltenes Land

Die Autorin und Journalistin Livia Klingl war letzten Freitag auf Einladung des Internationalen Begegnungszentrums Arcobaleno zu Gast in den Räumen der Ausstellung “Lost – the story of refugees” in der Tabakfabrik zu Gast, um aus ihrem Buch „Wir können doch nicht alle nehmen“ zu lesen.

Die ehemalige Außenpolitik-Chefin des Kurier und langjährige Kriegs- und Krisenberichterstatterin greift pragmatisch ein heißes Eisen an: Während immer mehr Menschen vor Gewalt und religiösem Fanatismus, vor Krieg und Hunger fliehen, zieht Europa die Festungsmauern hoch – und beraubt sich damit selbst vieler Zukunftschancen. Für Livia Klingl sei es nicht nur humanitäre Pflicht und geltendes Gesetz, Flüchtlinge aufzunehmen, es ist auch sinnvoll, ja notwendig, Zuwanderung zuzulassen.

Wir hören ein paar Ausschnitte aus der Lesung, und ein paar Worte über den sich verändernden Journalismus, über „Lügenkresse“ und gar nicht so soziale Netzwerke. Außerdem liest Klingl den von ihr geschriebenen Essay „Österreich ein gespaltenes Land„, den sie für das Buch „Lost – the story of refugees“ verfasst hat.

Infos zum Buch „Lost – the story of refugees“

Link zur Verlagsseite des Buches „Wir können doch nicht alle nehmen“

Link zum Verein Arcobaleno

 

Musik: Alban Lepsy – Europa (CC)

Gestaltung der Sendung: Michael Diesenreither

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