Ein Stein der Erinnerung für vier Dichterinnen und Dichter

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Wenn Sie in der Heinestraße zu tun haben, da könnte ich Ihnen viel erzählen. Die war auch einmal ein Zentrum jüdischen Lebens in Wien. Da haben zum Beispiel zwei galizische Wunderrabbis gewohnt, der Skoler Rebbe und der Czortkower Rebbe. Die sind im ersten Weltkrieg aus Galizien nach Wien geflüchtet mitsamt ihrer Anhängerschar. Gleich in der Nähe war der Pazmanitentempel, da sind die moderneren gläubigen Juden hingegangen. Nachdem die Nazitruppen in Österreich einmarschiert sind, haben die österreichische SA und Hitlerjugend Juden und Jüdinnen gezwungen, die Parolen gegen den Anschluss von den Straßen zu waschen, das wissen Sie ja, und haben das auch noch stolz fotografiert. Nicht wenige von diesen Fotos sind in der Heinestraße gemacht worden. Wenn Sie ihr Smartphone mithaben, können Sie das alles auf der dort – App sehen. Gehen Sie einfach auf dort.pw, das ist eine Web-App, die müssen Sie nicht extra installieren. Natürlich finden Sie auch einige Steine der Erinnerung in der Heinestraße, für Menschen, die die Nazis ermordet haben, weil sie Juden waren. Da, auf dem Platzl bei Heinestraße Nr. 32 ist ein Stein für vier Wiener Dichter und Dichterinnen. Heine war ja einer der Dichter, deren Werke die Nazis verbrannt haben, darum ist hier der Stein für die vier. Alle vier waren Mitglieder in der „Vereinigung sozialistischer Schriftsteller“, die 1933 gegründet worden ist und die vehement gegen die Bücherverbrennungen in Deutschland aufgetreten ist, bis sie die Dollfuß-Regierung 1934 verboten hat. Adolf Unger, Thekla Merwin, Walter Lindenbaum und Adele Jellinek. Die Musik, die ich heute spiel, hat übrigens mit den Vieren gar nichts zu tun. Die spiele ich nur, weil ich mir denke, dass sie Ihnen gefällt. Ich könnte genau so gut HipHop spielen. Es ist eigentlich ein bisschen rassistisch, immer Klezmermusik zu spielen, wenn von Menschen jüdischer Abstammung die Rede ist. Die vier waren eher in der Welt von Arbeiterchören und Marschliedern und von Beethoven und Mahler zu Hause. Diese Band ist, wie die meisten Klezmerbands, in den USA zu Hause, sie heißt Litvakus und spielt jiddische Musik aus Litauen und Weißrussland.

Litvakus Khayka Zhydovka BY-NC-ND
Litvakus Shuster BY-NC-ND
Adolf Unger Jeden Tag Punkt sieben BY-NC-SA
Adolf Unger Im Versatzamt BY-NC-SA
Adolf Unger Schneider in New York BY-NC-SA
Litvakus Khaiterma BY-NC-ND
Adolf Unger Kleiner Song BY-NC-SA
Adolf Unger Alltägliches Lied BY-NC-SA
Adolf Unger Kameraden BY-NC-SA
Adolf Unger Vier Zeilen vom Brot BY-NC-SA
Litvakus Chashnik BY-NC-ND
Thekla Merwin Mutter Erde BY-NC-SA
Thekla Merwin Die Stadt BY-NC-SA
Thekla Merwin Wer leben bleibt, ist Sieger BY-NC-SA
Litvakus Khosidl BY-NC-ND
Walter Lindenbaum Nimmt der Herr die Suppe BY-NC-SA
Walter Lindenbaum Juden am Bahnhof BY-NC-SA
Walter Lindenbaum Das Lied von Theresienstadt BY-NC-SA
Litvakus Freylekh BY-NC-ND
Adele Jellinek Brot und Rosen BY-NC-SA
Litvakus Blaybt unz gesunt BY-NC-ND

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