Demo gegen Burschenschafterkommers im Rathauskeller

Podcast
Nachrichten auf ORANGE 94.0
  • 20141129nowkr
    04:10
audio
25:31 min.
Nachrichten auf ORANGE 94.0 – 29.4.2016 (ganze Sendung)
audio
05:15 min.
25.4.2016: 800 demonstrieren gegen Asylrechtsnovelle
audio
05:37 min.
24.4.2016: FeldX für selbstorganisierte Stadtlandwirtschaft auf Haschahoffeldern im Süden Wiens
audio
25:48 min.
Nachrichten auf ORANGE 94.0 vom 22. April 2016 (ganze Sendung)
audio
04:33 min.
Wenig Beteiligung bei rechtsextremen Kundgebungen in Favoriten und Floridsdorf
audio
29:52 min.
Nachrichten auf ORANGE 94.0 – 15.4.2016 (ganze Sendung)
audio
05:12 min.
Rechtsextreme stürmen Theateraufführung „Schutzbefohlene performen Jelineks Schutzbefohlene“ im Audimax
audio
05:17 min.
Ute-Bock-Preis 2016 an Vorarlberger Bürgermeisterin Angelika Schwarzmann und Refugee Convoy – Schienenersatzverkehr für Flüchtlinge
audio
03:11 min.
SOS Mitmensch und Asyl in Not zur Asylrechtsnovelle
audio
05:06 min.
memory gaps, oder warum es im 21. Jahrhundert noch virtuelle Kunstgalerien braucht.

Um die einhundert Antifaschist_innen trafen sich am Samstag, dem 29. November, um gegen einen Kommers deutschnationaler/deutschvölkischer Burschenschaften im Rathauskeller zu protestieren.
Zu diesem Kommers im Rathauskeller hatte der Wiener Korporationsring eingeladen. Der Wiener Korporationsring ist auch als Veranstalter des Akademikerballs bekannt, gegen den es immer wieder heftige Proteste gibt.
Heftig waren die Proteste gegen den Kommers im Rathaus am Samstag nicht.
Schon der Treffpunkt war äußerst abgelegen, zwar in der Nähe des Schulvereinshauses der österreichischen Landsmannschaft, wo die Burschenschafter noch vor Beginn des Kommerses eine Veranstaltung geplant hatten. Zu Störungen ist es aber nicht gekommen. Die Demo ist einfach von der Nähe des Schulvereinshaus zur Nähe des Rathauskellereingangs gezogen.
Zahlreiche Demonstrant_innen begaben sich dann in kleinen Gruppen in den Christkindlmarkt, da es nur so möglich war, dem Zugang zum Rathauskeller näher zu kommen. Von dort aus skandierten sie Parolen, wenn sich Burschenschafter dem Keller näherten. Einzelne Burschenschafter machten sich auch einen Spaß daraus, nicht den von der Polizei abgesicherten Zugang zu wählen, sondern sich zwischen Demonstrant_innen und Polizist_innen durchzudrängen. Besondere Attacken gab es dabei nicht, sprangen die Polizist_innen trotzdem immer schnell dazwischen.

Insgesamt agierte die Polizei überwiegend deeskalierend. Nur einmal überfiel sie ohne Vorwarnung eine Demonstrant_innengruppe im Christkindlmarkt und zog eine Demonstrantin raus und unterzogen sie einer Identitätskontrolle. Vorgeworfen wurde ihr, eine Amtshandlung behindert zu haben. Sie wurde nicht festgenommen.

Demo-Premiere hatte am Samstag  auch der neue Twitter-Account der Wiener Polizei. Dort gab es laufend Kurzmeldungen der Landespolizeidirektion Wien zum Demoverlauf – fast alle mit den Hashtags #nowkr und #noburschis. Zuletzt dankte die Polizei via Twitter den Demonstrant_innen für den ruhigen Demoverlauf.

Unter den Demonstrant_innen waren auch grüne Abgeordnete wie Birgit Hebein. Wir fragten sie, ob  die Grünen nicht auch andere Mittel hätten, ein rechtsextremes Treffen im Rathaus zu verhindern …

Eine Nachbesprechung der Demo findet am Dienstag, dem 2. Dezember im Rahmen des AntifaCafes in der Das Bäckerei statt, Morgen Dienstag, 2. Dezember, 19 Uhr, Tannengasse 1, Ecke Felberstraße im 15. Bezirk

Morgen Samstag, am 29. November findet im Wiener Rathauskeller ab 20 Uhr ein Kommers, also eine Festveranstaltung, des deutschnationalen Wiener Korporationsrings (WKR) statt.  Die 20 Korporationen des WKR, die sich politisch in einem Spektrum zwischen national-freiheitlich, deutschnational bis offen rechtsextrem bewegen, veranstalten auch jedes Jahr den Wiener Akademikerball, gegen den auch 2015 massive Proteste und Blockaden angekündigt sind.

Der Wiener Gemeinderat hatte dieses Jahr zwar eine Resolution gegen den Akademikerball in der Wiener Hofburg verfasst. Das rechtsextreme Vernetzungstreffen im Rathauskeller kann aber stattfinden.

Das heurige Rahmenprogramm für den Festkommers stellt eine „Festakademie“ dar, zu dem die Burschenschaft Teutonia als Vorsitzende des WKR in das Schulvereinshaus der österreichischen Landsmannschaft in der Fuhrmannsgasse in der Josefstadt einlädt. Thema ist „100 Jahre erster Weltkrieg“ und dazu referieren der Jus-Professor Christian Neschwara von der Burschenschaft Gothia und Gerald Brettner-Messler, Burschenschafter von der Nibelungia zu Wien und FPÖ-Bezirksrat in Wien Neubau.

Gegen beide Veranstaltungen, Festakademie und Festkommers wurden Gegenproteste angekündigt. Darin heißt es, den Schmissgermanen werde der Festkommers gehörig vermiest! Und weiter: „Antisemitischen, rassistischen Männerbünden keinen Millimeter! Im Rathauskeller, auf der Unirampe wie auch im Jänner auf der Tanzfläche der Hofburg!“

Treffpunkt für die Antifaschistische Demonstration ist morgen Samstag, dem 29. November, um 17:30 Uhr an der Ecke Fuhrmannsgasse/Florianigasse, also ganz in der Nähe des Schulvereinshauses. Morgen Samstag, 29. November, 17.30 Uhr Ecke Fuhrmannsgasse / Florianigasse.

Leave a Comment