Out Of Nowhere ­- Das Phil Hewitt Jazz Ensemble

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32. Sendung (Erstausstrahlung: August 2011)

Out Of Nowhere ­- Das Phil Hewitt Jazz Ensemble

Bitte schön, wer hat schon je gehört vom jungen Bandleader Phil Hewitt (* 1952) aus dem nordkalifornischen Vorort Mountain View, der Ende der 1960-er Jahre mit seiner fantastischen Truppe gleichgesinnter MitschülerInnen an der dortigen High School drei wirklich obskure Langspielplatten im Eigenverlag eingespielt und herausgebracht hat? Bandleader Phil Hewitt hat das ganze damals selbst auf eigene Kosten veröffentlicht und es gab damals nur zwischen 50 und 100 Stück pro Platte! Die Musik stammt aus der turbulenten Zeit vieler Gegenkulturen in den ehemaligen Hippiezentren um San Francisco (Haight-Ashbury, Menlo Park und Berkeley) und Venice oder Santa Cruz im sonnigen Südkalifornien, und so klingt es mitunter auch. Diese tolle Wiederentdeckung der überaus talentierten Band einer Gruppe von High-School-Kids um ihren Leader und Spiritus rector Phil Hewitt aus dem nordkalifornischen Silicon Valley war für viele Jazzfans die jüngste Sensation auf dem unübersichtlichen Plattenmarkt. Die edle schwarze Box mit den drei verschollen geglaubten Vinylalben Jawbones (1968), Since Washington (1969) und ihre letzte LP Winter Winds (1970) ist für mich die schönste und unbekannteste Platte des vergangenen Jahres 2010. Begeistert von diesem Geniestreich, möchte ich ihnen etwas in dieser Sendung vorstellen, was ich erst jetzt kennen und schätzen gelernt habe, und von dem vermutlich nur ganz wenige HörerInnen etwas wissen. Die nur schwer zu klassifizierende Musik dieser drei schwarzen, super-raren Vinylscheiben in dilettantisch gestalteten Papphüllen,­ nun sauber in einem Kartonschuber verpackt, ­ ist ein basslastiger Funk, teils modaler aber auch semi-psychodelischer Spiritual Jazz. Einflüsse von John Coltrane, Roland Kirk, Cannonball Adderley, Don Ellis, Cal Tjader, Sergio Mendes & Brasil’66, Dave Brubeck und vielleicht sogar von dem afrikanischen Einwanderer Mulatu Astatke aus Addis Abeba sind in Spuren zu erkennen. Der junge Bursche Phil Hewitt am Vibraphon und Pianino ist für die flotten, indisch-türkisch dronigen Kompositionen bzw. Improvisationen, sowie die schwebenden „vibes“ verantwortlich. Das stilvolle re-issue Päckchen heißt P.E. Hewitt: Winter Winds, ­The Complete Works from 1968-70 und wurde vom DJ Chris Veltri beim West-Coast-Label Now-Again Records wieder veröffentlicht, ausgestattet mit einem dicken Booklet und Interwiew mit dem Leader Phil E. Hewitt. Ergänzend möchte ich noch die (wechselnde) Besetzung der drei Alben Jawbones (1968), Since Washington (1969) und Winter Winds (1970) auflisten: Phil Hewitt (vibes & piano), Dick Zemlin (tp/piano), Charlie Forsberg (ts), Ken Smith (b), Marti Keller (dm), Sonia Valledeparas (vocals), Nina Scheller (vocals) und als Gast Terry Mason (vocals).

Musikbeispiele:

Free
I’m Wondering Why (vocals)
I Had My Head Over The Chicken Soup Pot
More Than Anything
It’s Got Two Names And That’s Alright (vocals)
Oma Rakas (vocals)
Don’t Judge Your Brother
The Ones Left Behind; Betrayed
Bullheads In My Shoes Blues
Bada Que Bash (vocals)

Gestaltung & Am Mikrofon: Helmut Weihsmann
Tontechnik & Produktion: Gernot Friedbacher

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