Polyamorie. Über offene Beziehungen und einen neuen emotionalen Stil. Mit Karoline Boehm. Kulturanthropologische Gespräche #17

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  • karloline boehm
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Ein „Ehebett“ im Schlafzimmer, ein „Pärchensitz“ im Kino: an scheinbar banalen Details zeigt sich die Norm einer auf Zweisamkeit ausgerichteten Lebensführung. Polyamore Akteur_innen führen offene Beziehungen mit mehreren Personen aufbauend auf einem Konsens aller Beteiligten. Damit verstoßen sie gegen die immer noch weitgehend unhinterfragte Norm der Monogamie und müssen sich mit ihrer Lebensweise als Devianz arrangieren. Virtuell wie im realen Leben hat sich hierzu eine polyamore Szene entwickelt, in der Gleichgesinnte Erfahrungen und Wissen austauschen.

In ihrer Diplomarbeit Praktiken der Polyamorie. Über offene Beziehungen, intime Netzwerke und den Wandel emotionaler Stile hat Karoline Boehm die polyamore Szene Wiens erforscht und Akteur_innen nach ihrer Lebenswirkichkeit gefragt. Sie erzählt uns, wie mit einem Bekenntnis zur Polyamorie ein Perspektivenwechsel der Reflexion von Gefühlen, ein Wandel im emotionalen Stil (Eva Illouz) einher geht. So werden Praktiken, wie das innerhalb der monagamen Norm als „Fremdgehen“ betitelte Verkehren mit anderen Partner_innen, durch das „Mitfreuen“ positiv umgedeutet. Gleichzeitig etablieren sich innerhalb der polyamoren Szene neue emotionale Normen, Zwänge und Wertvorstellungen.

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