Paul Scheerbart – Rakkox der Billionär. Ein Protzenroman – Teil 1

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  • Teil 1
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Teil 1Paul Scheerbart (* 8. Januar 1863 in Danzig; † 15. Oktober 1915 in Berlin), auch unter seinen Pseudonymen Kuno Küfer und Bruno Küfer bekannt, war ein deutscher Schriftsteller phantastischer Literatur und Zeichner.

Paul Scheerbart begann 1885 das Studium der Philosophie und der Kunstgeschichte. Ab 1887 lebte er als Dichter in Berlin und versuchte, das Perpetuum mobile zu erfinden. 1892 gründete er den „Verlag deutscher Phantasten“. Zeitlebens war er in finanziellen Schwierigkeiten. Nach verschiedenen Veröffentlichungen, unter anderem in der Zeitschrift Kampf, verschaffte ihm sein Roman Die große Revolution, der 1902 im Insel Verlag erschien, Anerkennung in literarischen Kreisen, allerdings ohne nennenswerte Verkaufszahlen zu erreichen. Der junge Ernst Rowohlt verlegte 1909 Scheerbarts skurrile Gedichtsammlung Katerpoesie als eines der ersten Bücher des Rowohlt Verlags. Der Schlussvers des Gedichts Sei sanft und höhnisch lautet: „Charakter ist nur Eigensinn. Es lebe die Zigeunerin!“ Diesen Vers pflegte Rowohlt oft zu zitieren.

Scheerbarts phantasievolle Aufsätze über Glasarchitektur beeinflussten die damaligen jungen Architekten wie Bruno Taut, aber auch Walter Benjamins Passagenwerk. Benjamin verfasste bereits 1917 einen bewundernden Essay über das Buch Lesabéndio, das, wie einige Werke Scheerbarts, auf fernen Planeten spielt. Zu dem Berliner Freundes- und Trinkerkreis gehörte auch Erich Mühsam, der Scheerbart in seinen Unpolitischen Erinnerungen ein Kapitel widmete. Scheerbart war zudem eng mit Richard Dehmel befreundet. Seine Ideen zum Theater beeinflussten Alfred Jarry.

Paul Scheerbart starb am 15. Oktober 1915 infolge eines Gehirnschlags.

Die vorliegende Aufnahme entstand im Januar 2014 und wurde von Holger Elias eingelesen.

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