Atom Heart Mona Lisa

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Zwei höchst experimentelle Produktionen aus dem Jahr 1970 – Ernst Jandls Hörspiel “das röcheln der mona lisa” und Pink Floyds Album “Atom Heart Mother” versinnbildlichen in eigenartigem Zusammentreffen Österreichs damaligen “Aufbruch in die Moderne” – den wir allerdings, ehrlich gesagt, seither auch nicht wiedergefunden haben. Nur soviel zum Hintergrund – während Jandls konkrete Poesie Ende der 60er in Deutschland als zukunftsweisene Weiterentwicklung der Sprachradiophonie produziert und preisgekrönt wurde, erdachten einige sympathische wie streitbare Querköpfe das legendäre Musikforum Ossiach als zeitgenössisch offenen Gegenentwurf auch zu den im karajan-elitären Biedersumpf versackenden Festspielen. Und so holten sie ganz im Sinn ihres Genre- wie Generationen übergreifenden Konzepts erstmals Pink Floyd in die Alpenfestung der Musiktradition. Der vielsagende Filmbericht darüber spricht für sich! Und Ernst Jandls Experiment gibts hier als Gratis-Download im Hörspielpool von BR2 ;)

experimentandlMit dieser Zusammenschau würdigen wir den Geist jener spielerisch unbefangenen Aufbrüche, die uns auch heute noch zu eigenen Arbeiten inspirieren, vom Unsinn immerwährender mainstreamtauglicher Verwertbarkeit wunderbar unbeeindruckt. Zudem begrüßen wir hiermit einen weiteren Kreis von gut zu hörenden und mit uns mit gestaltenden Menschen – diesmal beim Radio Wanderbuehne aus Rudolstadt in Thüringen. Herzlich wir kommen! Und wir verstehen derlei selbstschöpferische Kunnst?Kultur immer auch als eine Einladung an uns alle, hier und jetzt damit weiter zu werken, zu basteln, zu experimentieren, zu gestalten. Kreativität bewirkt eben Kreativität und nicht Kommerz. Somit gehören ihre Ergebnisse dann auch den Künstlern und nicht den Konsumwichteln. Den Wurstfabrikanten. Den Gleichgüldenen. Den Geldscheinern…

Was sich des weiteren auf “einführung in ein hörspielexperiment” zusammenreimen lässt, das zitiere ich hier lieber mal aus “mich schreibend gedanken” von Christopher Schmall: “Schreiben ist ein bunter Experimentierkasten der, wenn häufiger geöffnet und benutzt, sich niemals abnutzt oder alt wird, sondern immer größer und größer und zum Universum wird, welches sich um den Kopf des Schreibenden dreht. Ungefähr ähnlich oder auch ganz anders kann Sprache sich in die Hirne der Hörenden und Zuhörenden einnisten und dort explodieren oder verstummen. Das kommt ganz auf den Kosmos in den Schädeln der Ohrenbesitzer an, welche die Laute aufnehmen und annehmen – oder aufnehmen und dann empört abweisen. Und dies sind nur die Extrembeispiele eines nie enden wollenden Textes, der zwar teilweise beschrieben, doch nie geschrieben werden wird. Die Malerei mit den Worten, die Malerei mit den Farben oder die Malerei mit den Klängen sind im Grunde genommen Eins und stellen jede für sich bloß Facetten unseres Verstehens oder Nichtverstehens dar. Diese drei Formen der Kunst sind jedoch nur Vorschläge und können im Prinzip vergessen werden, um sich, nachdem man die Ketten gesprengt und etwas für sich allein stehend Neues erschaffen hat, wieder an sie zu erinnern und sich selbst und alles um einen herum zu hinterfragen. Denn ein Fragender ist ein Wissbegieriger ist ein Kind und hat die Augen geöffnet um zu sehen und zu begreifen. Was, das ist in der Thematik „Kunst“ allerdings vollkommen nebensächlich. Wichtig ist nur die fragende Haltung und was daraus entsteht und geschieht.”

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