Sonnenenergie, hochwertiges Sanieren

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Klimanews
  • Sonnenenergie, hochwertiges Sanieren
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Die Sendung steht im Zeichen der Sonnenergie und des Sanierens. Wir berichten von der Photovoltaik- Austria und bringen dann Beiträge der Ökosan 09 vom hochwertigen Sanieren großer Gebäude. Veranstaltet hat dieses Symposium die AEE- INTEC, ein weltweit führendes Institut für nachhaltige Energienutzung wie der Solartechnologie.
Zur Sonnenenergie: Sonnenkollektoren, meist werden sie einfach als Solaranlagen bezeichnet, liefern uns Raumwärme und Warmwasser und tragen so in hohem Maße zum Schutz des Klimas bei.
In unserer Sendung berichten wir im ersten Teil über die Photovoltaik, die elektrischen Strom erzeugt. Die Photovoltaik- AUSTRIA präsentierte sich auf der TU Graz im Rahmen einer Podiumsdiskussion. Dabei wurden Fragen der Zukunft aufgeworfen.
Der Institutsvorstand, Herr Prof. Dr. Hans Schnitzer geht von einem zukünftig steigenden Stromverbrauch aus und wünscht sich eine breitere Nutzung der Photovoltaik.

Der Präsident des Bundesverbands Photovoltaik Austria, Dr. Hans Kronberger, sieht in der Photovoltaik gute Chancen für eine bessere Energienutzung. Allein heuer werden 10 Gigawatt weltweit installiert. Laut dem Chef der Internationalen Energieagentur steigen die Ölpreise bis 2013 auf 200 Dollar. EON- Urgas, eines der größten Erdgasunternehmen Europas, prognostiziert bis 2020 eine Unterversorgung mit Gas von 27%. Selbst in der Nuklearenergie ortet Kronberger einen Engpass. „Heute gehen wir davon aus, dass wir bis 2020 – 12% der gesamtem Energie innerhalb der EU mit Photovoltaik bereitstellen können, “ so Kronberger. In Österreich hält er mindestens 8% für realistisch. Weltweit steigt der Zuwachs an Photovoltaik jährlich um 40-50%. Indien plant bis 2020 Photovoltaik-Anlagen mit einer Rekordhöhe von 20 Gigawatt, das ist das Doppelte der Weltjahresproduktion. Die prognostizierten Werte des österreichischen Verbandes der Elektrizitätswerke an Photovoltaik-Anlagen, die ein Energiestrategie- Papier für 2025 verfasst haben, erreichen wir laut Kronberger bereits 2010. In Österreich gehen jährlich 11 Milliarden Euro pro Jahr an Energiezukauf verloren. Beim Ausbau der Photovoltaik würde dieses Geld im Land bleiben und außerdem das heimische Gewerbe der Handwerker belebt werden.
Nur ein Zehntausendstel des eingestrahlten Sonnenlichts müsste genutzt werden, um den gesamten Energieverbrauch der Menschheit zu decken.
Der steirische Landtagsabgeordnete der ÖVP Anton Gangl sieht in der Nachhaltigkeit einen wesentlichen Punkt seiner politischen Aufgabe. Er war Proponenten – Sprecher der Biodiesel- Anlage in Mureck und unterstützt die Kleinregion Mureck beim Bau einer Photovoltaikanlage, mit einer Leistung von 2,3 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. „Man kann immer etwas tun- auch wenn die Rahmenbedingungen nicht passen, “ meint LAbg. Anton Gangl. Die Energieregion Mureck ist wie Güssing bereits energieautark.
Der grünen LAbg. Frau Ingrid Lechner-Sonnek gefällt die erarbeitete Energiestrategie der Steiermark gut – der politische Wille zur Umsetzung würde aber fehlen.
Mag. Ulfert Hoehne, ehemaliger Greenpeace- Kampaigner und Begründer der oekostrom AG gibt einen Denkanstoß: „Was brauchen Sie, um sich eine Photovoltaikanlage aufs Dach zu stellen?“

Im 2. Sendungsteil berichten wir von der Ökosan 09 in Weiz vom hochwertigen Bauen und Sanieren. Veranstaltet hat dieses Symposium die AEE- INTEC, ein weltweit führendes Institut für nachhaltige Energienutzung wie der Solartechnologie. Bei dieser Veranstaltung stehen hochwertige Sanierungskonzepte von größeren Bauten im Vordergrund. Von einigen dieser Projekte haben wir bereits in unserer Sendung über den Energy Globe berichtet.
Herr Bürgermeister Helmut Kienreich erhielt übrigens beim allerersten Energy Globe die Silbermedaille für die Stadt Weiz. Als Hausherr erläutert er die Initiativen der Stadt: Seit 1996 beteiligen sich 17 Gemeinden an der Energieregion Weiz- Gleisdorf. In Weiz haben sich bereits 70% der Haushalte und die wichtigsten Industriebetriebe an das kommunale Biomassenetz angeschlossen. Ein weiterer Schwerpunkt ist das ökologische Bauen wie von Passivhäusern und das Sanieren. Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit der Solarstadt Gleisdorf.
Der Bürgermeister von Gasen und Landtagsabgeordneten Erwin Gruber berichtet in Vertretung von Landesrat Seitinger über die steirische Energie- Offensive.
Er fordert eine Energiewende durch Erneuerbare Energien für die Energieaufbringung und als 2. Kernbereich das Energiesparen. Steirische Initiativen sind die Aktion „Minus 70%“ von LR Seitinger mit Zuschüssen für die thermische Sanierung mit einem Budget von 30 Mio. Euro. Mit der steirischen Energie- Offensive will das Land nach Plänen der ÖVP in den nächsten 5 Jahren 1 Milliarde Euro an Investitionsvolumen auslösen mit den Schwerpunkten thermische Sanierung, Ökowärme aus Biomasse statt fossiler Energie und die Schaffung von 15 Biomassehöfen.
Virgen in Osttirol darf sich, Dank seinem auch sehr engagierten Bürgermeister, Herrn Ing. Ruggenthaler als eine der wenigen österreichischen Gemeinden als e5 –Gemeinde bezeichnen. CO2- Neutralität wollen die Virgener erreichen durch Bewusstseinsbildung, einen Raumordnungs- und Flächenwidmungsplan, der mindestens Energiesparhäuser zulässt, die Förderung von Solaranlagen und dem „Virgener- Mobil“. Hier sind abwechselnd 20 FahrerInnen für den Transport der Bevölkerung im Einsatz. Im Zuge der gelungenen Schulsanierung wurde für den Ort eine zentrale Biomasse-Anlage geschaffen. Frau DI Helga Rally vom Landes Energie Verein gefiel außerdem das Aufzeigen des Nutzerverhaltens, dass eine Anpassung an die neue Technik wichtig ist und die Aussage von Ing. Roggenthaler,†¦ „dass man, wenn die Gemeinde wenig Geld hat, vorher mehr nachdenken muss.“
Wir möchten ein paar weniger bekannte Dämmstoffe vorstellen. Je nach Geschmack und Nutzen gibt es unterschiedlichste Angebote.
Wir haben unser altes Bauernhaus aus Holzblöcken mit einer sehr guten und effizienten Innendämmung aus Zellulosefasern (recyceltem Zeitungspapier) der Firma Haberl aus Eggersdorf versehen. Vorteile bieten sich vor allem in der Dichte. Die Zellulosefasern wurden unter Druck in eine Holzverschalung eingeblasen und können nicht absacken. In den Dachschrägen haben wir mit dem natürlichen Rohstoff Hanf gedämmt, den Motten nicht mögen.
Auch Schaumglas, aus recyceltem Glas ist ein noch weitgehend unbekannter Innen- Dämmstoff. Das Material zeichnet sich durch seine hohe Belastbarkeit, Wasseraufnahmefähigkeit und Brandsicherheit aus. Hier gibt es österreichische Firmen.
Sonst wird man ein Gebäude außen isolieren. Die Firma Herbsthofer aus der Ökoregion Kaindorf bietet unter anderem Mineralschaumplatten der Firma Sto an, ein Verbundsystem. Der ökologische Nutzen allein dieser Firma ist beachtlich.
Passivhäuser benötigen ein Belüftungssystem, wie es im Kunsthaus Weiz installiert ist. Auch im heißen Sommer war das computergesteuerte Umluftsystem sehr angenehm.
Die Firma Thermokon beschäftigt sich mit der Sensorik und Automatisierung von solch modernen Gebäuden.
Das österreichische Passivhaus bei den olympischen Spielen in Vancouver, das Herr Ing. Weiss geplant hat, ist international beispielgebend für andere Länder.
Über das nächste Projekt „Energy in Minds“ hat Herr Ing. Ewald Selvicka in einer unseren vorigen Sendungen bereits berichtet. Zu hören ist hier nun der deutsche Projektleiter, Herr DI Boris Mahler. Alle beteiligten Städte, die auch vorher schon nachhaltig gehandelt haben, erzielen bei diesem tollen Projekt eine Energie- Einsparung von 30-40 %. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Bewusstseinsbildung, bereits mit Kindergartenkindern bis hin zu einer Befragung und der Beratung der Bevölkerung. Interessant ist auch das Aufstellen von Smart- Boxen an den Eingangstüren, die den entsprechenden Energieverbrauch anzeigen, immer im Vergleich zu den anderen. Erwähnen möchten wir noch die solare Klärschlammtrocknung in Falkenberg in Deutschland.
Herr DI Lattke hat ein hoch technisches Sanierungskonzept mittels vorgefertigter Holzteile entwickelt und bereits erfolgreich umgesetzt.
Der Architekt, Herr DI Ernst Giselbrecht berichtet vom Umbau des Steirischen Elektrizitätswerke Gebäudes in Graz, das nun einen städtebaulichen Akzent setzt.
Zum Thema Sanieren möchten wir noch auf die Thermografie-Aktion des Landes Steiermark hinweisen, die nur in der kälteren Jahreszeit möglich ist.
Nochmals ein Aufruf zum Autofasten in ganz Österreich. Melden Sie sich an unter www. Autofasten.at! Sinnvoll fürs Klima ist es freilich auch, in der Fastenzeit auf Fleisch zu verzichten.

Diese Radiosendung aus der Reihe der „Klimanews“ wurde von Peter und Sabine Schabler in Kooperation mit dem freien Grazer Radio Helsinki produziert und wurde dort erstmals am 13. Februar 2010 ausgestrahlt.
Für den Inhalt verantwortlich ist Mag. Sabine Schabler-Urban, für die Technik und Musik Peter Schabler.

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