Ausstellung und Lesenacht im Stifterhaus

Podcast
Anstifter
  • Ausstellung und Lesenacht im Stifterhaus
    30:03
audio
31:29 Min.
Jüdische Familiengeschichten in der NS-Zeit
audio
33:30 Min.
Begabte Bäume
audio
30:13 Min.
„Stifter und Bruckner, keine Begegnung?“
audio
39:03 Min.
Mobilmachung. Über das Private
audio
30:28 Min.
„Resilienz und Widerstand“: Lesung und Gespräch mit Sabine Scholl
audio
33:26 Min.
Franz Rieger. Der monomanische Schreiber
audio
30:00 Min.
Auf der Suche nach Orla
audio
30:20 Min.
Adalbert Stifter aktuell - zeitlos - visionär
audio
30:00 Min.
denken - leben - schreiben: Martin Pollak im Gespräch
audio
31:06 Min.
Stifter-Briefe neu editiert

Ausstellung und Lesenacht im Stifterhaus

Nur durchgereist – Linz 09 Minuten Aufenthalt
Eine Ausstellung im StifterHaus in Kooperation mit Linz 09

Literatur und ihre Archive – Eine Linzer Lesenacht
14.05.09 19:30 Uhr – 21:00 Uhr
Donnerstag, 14. Mai 2009

Linz, StifterHaus, Adalbert-Stifter-Platz 1, 19.30 Uhr:

Eine Veranstaltung im Rahmen der 15. Arbeitstagung
der österreichischen Literaturarchive

Grußworte:
DR. JOHANNA RACHINGER (Generaldirektorin der ÖNB)

Die Ausstellung spießt die Rolle der Stadt als verkehrstechnischer „Mittelpunkt Europas“ auf und wirft Schlaglichter auf die transitorischen Beziehungen berühmter Reisender zu Linz. Aus Betrachtungen und flüchtigen Notizen, mancherlei Reiseabenteuern, Erlebnissen und Bekanntschaften entsteht ein vielstimmiger Chor von (Vor)Urteilen über die Stadt. Die widersprüchlichen Zeugnisse und Aussagen lassen Raum für spielerische Distanz zum (Selbst)Bild der Stadt, verorten sie zugleich im Kontext der europäischen Geistesgeschichte und erzählen auch eine kleine Geschichte der Reisekultur.
Als Fenster ins Heute sind aktuelle künstlerische „Kommentare“ zum Thema dazwischengeschaltet, etwa von VALIE EXPORT, Julius Deutschbauer/Gerhard Spring, Tex Rubinowitz, Herbert Achternbusch oder Kurt Palm.

In stilisierten Reise-Coupés „sitzen“ die berühmten Passagiere aus verschiedenen Jahrhunderten, allein oder in Begleitung; die arrangierten Objekte und Bilder erzählen von ihren Linz-Aufenthalten, Reiseabenteuern und manchen Linz-Spuren in ihren Werken.
Die Zusammensetzung der Passagierliste ist zufallsabhängig, denn: „Der Zufall ist der Gott der Reisenden“ (Friedrich Hebbel). Und so reist Hans Christian Andersen mit Robert Musil, Herbert Achternbusch mit Theodor Herzl; Nikolaus Lenau, Johann Nestroy oder Frances Trollope kommen auf dem Wasserweg, Franz Grillparzer mit der Kutsche; Wilhelm Raabe lobt die Linzer Hotels, Karl Kraus, Georg Lukács und Helmut Qualtinger sind auf Lesereise, Hofmannsthal und Schnitzler stiegen mitunter auf dem Weg in die Sommerfrische aus, Thomas Mann und Mark Twain hingegen nie. Durchgereist sind aber auch all jene, denen 1938 im letzten Moment die Flucht aus Wien Richtung Westen gelang.

Die Ausstellung wurde von Evelyne Polt-Heinzl kuratiert und von Peter Karlhuber gestaltet. Dazu erscheint ein Begleitbuch mit gleichnamigem Titel, im Buchhandel erhältlich oder direkt unter office@stifter-haus.at, Tel.: 0043/732/7720/11295 zu bestellen:
ISBN 978-3-900424-74-9, 204 Seiten, Preis: € 17,–

Ausstellungseröffnung: Dienstag, 28. April 2009, 19.30 Uhr
Ausstellungsdauer: 29. April bis 12. November 2009
Öffnungszeiten: Di, Mi 10-15 Uhr und Do bis So 10-18 Uhr

Interview mit der Kuratorin Dr. Evelyne Polt-Heinzl

Seit mehr als zehn Jahren tagen nun die österreichischen Literaturarchive und verwandte Institutionen, die mit KOOP-LITERA eine gemeinsame Plattform für den regelmäßigen Informationsaustausch haben. Zum 15. „Jubiläums“-Treffen, das vom StifterHaus ausgerichtet wird, haben sich die Literaturarchive etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um sich in ihrer ganzen Lebendigkeit und Vielfalt der Öffentlichkeit zu präsentieren. Nichts würde sich dafür besser eignen, als die SchriftstellerInnen zu Wort kommen zu lassen, denen die Archive ihre Daseinsberechtigung verdanken und deren Werke bereits in einem Literaturarchiv liegen. Die namhaften, zu diesem literarischen „Gipfeltreffen“ eingeladenen AutorInnen hatten bei der Auswahl ihrer Texte völlig freie Hand. Dem Vorwurf der Willkür kann mit dem Argument begegnet werden, dass so ein beeindruckendes Bild von der Vielschichtigkeit der (in Archiven verwahrten) Literatur entsteht. Um den Zusammenhang zwischen Literatur und Archiv zu verdeutlichen, werden einzelne Archivstücke die Lesungen in Form von Projektionen begleiten. So sollen impulsive Streichungen und Texteingriffe im Überarbeitungsprozess ebenso sichtbar sein wie erste, zögerliche Notizen oder systematische Korrekturvorgänge, die allesamt Wegmarken bilden, ohne die das „Endprodukt“ Buch nicht denkbar wäre.

Interview mit Dr. Petra Maria Dallinger, Leiterin des Stifterhauses

Sendungsgestaltung: Hannelore Leindecker

Schreibe einen Kommentar