AT: Bigbrother Awards 2005 – Teil 2

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Warum Big Brother Awards verliehen werden

Weil es an der Zeit ist, öffentlich auf die Gefahren der Unversehrtheit unserer Daten-Integrität [ehemals: Privatsphäre] hinzuweisen. Deren fortschreitende Verletzung steuert direkt auf eine lückenlose soziale Kontrolle und kommerzielle Verfügbarkeit aller Individuen zu.

Auf der einen Seite versuchen Staaten, die durch die Beweglichkeit von Kapital und Informationen um ihre Macht fürchten, unter dem Titel „Verbrechensbekämpfung“ die Kontrolle über alle Datenflüsse auf ihrem Territorium zu erlangen. Dem stehen Unternehmen gegenüber, deren Geschäftsgrundlage zunehmend ihre Datenbestände werden. Darum versuchen Firmen und Staaten gleichermassen sich alle verfügbaren Daten anzueignen, Rücksichten auf die Integritität und die Befindlichkeit von Biomasse-Einheiten [ehemals: Personen] spielen dabei längst keine Rolle mehr.

Preistraeger
aus Big Brother Awards Austria, Datenschutz ist Menschenrecht

Die Big Brother Awards Austria 2005 gehen an: die Fa. ASSA, Frau BM Maria Rauch-Kallat, Österreichs unabhängige Richterinnen und Richter, die Fa. Blizzard, das Zentrale Melderegister und die Wiener Linien. Der Positiv-Award „Defensors Libertatis“ geht an das EU Parlament
Kategorie Business und Finanzen: ASSA – Fingerabdrücke und DNA der Mitarbeiter

Für ihr „sicheres und transparentes Reiningungskonzept“, nämlich totale „Assanierung“ via Selektion und Überwachung von Glaubensgruppen sowie die Behandlung von Angestellten wie Schwerverbrecher mit Fingerprint und DNA – Der Preis in der Kategorie Business und Finanzen ergeht an die selbsternannten Saubermänner der Allgemeine Assanierungsanstalt Assa. [Zitat ASSA Website]: „Das Reinigungspersonal, das nahezu ausschließlich aus den östlichen Nachbarräumen stammt und tendenziell zu den potentiell zu überwachenden Religions- und Glaubensgruppen zählt, wird von ASSA einem besonders strengen und selektiven Auswahlverfahren unterzogen“.
Kategorie Politik: Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat für Schaffung des gläsernen Patienten samt Alkoholikerdatenbank

Für den Kickoff zur schleichenden Verwandlung von Staatsbürgern in gläserne Patienten wird Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat mit dem Big Brother Award in der Kategorie „Politik“ ausgezeichnet. Mit dem unsäglichen „Gesundheitstelematik-Gesetz“ wandelt Maria-Rauch-Kallat auf den Spuren der mehrfach mit „lebenslang“ ausgezeichneten Elisabeth Gehrer für deren „Bildungsevidenz“. Die „Vorsorgeuntersuchung Neu“ verpflichtet Ärzte Details über die Untersuchung oder Alkoholkonsumverhalten personenbezogen und computerverwertbar an die Sozialversicherungen weiterzuleiten.
Kategorie Behörden und Verwaltung: Die unabhängigen österreichischen Richter – Zahl der Handy-Überwachungen explodiert, Kontrolle versagt

Dass eine Gruppe, die von Berufs wegen zur Ausgewogenheit verpflichtet ist, die Grenzen der Legitimität uberschritten hat gilt als besonderes Alarmsignal. 2002 bis 2004: Zuwachs von 438 Prozent bei der so genannten „Rufdatenerfassung“, 68 Prozent mehr Anschlüsse wurden abgehört als davor – für diese Rekordzuwächse mit mehr oder weniger Blanko-Unterschriften unter den Überwachungsanträgen der Polizei wird der österreichischen Richterschaft der Big Brother Award in der Behördenklasse zuerkannt.
Kategorie Kommunikation: Die Hersteller des beliebten Online-Strategie-Spiels „World of Warcraft“ für nachgerade strategisches Vorgehen – gegen die Kunden

Wer so mit seinen Kunden umgeht, wie Blizzard Entertainment mit den Gamern von „World of Warcraft“, soll sich nicht wundern, wenn das mit einem Big Brother Award gewürdigt wird. Wenn Spyware auf dem Rechner Pflicht für Teilnahme an einem Strategiespiel ist, um Schwindler zu erwischen, dann ist das ebenso rigoros wie die Kontrolle der Armee-Laptops in den moderneren Militäreinheiten dieser Welt. Die User stimmen in Paragraf 16 der Nutzungsbedingungen zu, daß das Programm „den Random Access Memory (RAM) und/oder CPU-Prozesse auf die Benutzung von unauthorisierten (sic!) Drittanbieter-Programmen überwachen, die gleichzeitig mit World of Warcraft ausgeführt werden.“ und „bestimmte Identifizierungsinformationen bezüglich Ihrer Computer-Hardware und Ihres Betriebssystems, einschließlich der Identifikationsnummern Ihrer Festplatten, CPU, IP-Adressen und Betriebssysteme zu Identifizierungszwecken zu erhalten, ohne dass Sie darüber eigens informiert werden.“
Lebenslanges Ärgernis: Das zentrale Melderegister

Dem Österreichischen Melderegister, der bösen Mutter aller personenbezogenen Datenbanken wird der Big Brother Award in der Kategorie „Lebenswerk“ für die lebenslängliche Begleitung aller Staatsbürger verliehen. Sollte es in diesem Land je wieder zu Putschen, Machtergreifungen etc. kommen – wer kann das ausschließen – wird die Opposition in Rekordzeit erfasst, lokalisiert, verhaftet und interniert werden.
Kategorie Volkswahl: Wiener Linien

Das Satelliten-Tracking der Uniqa-Versicherung – wurde knapp geschlagen. Die populistische Überwachungspolitik der Wiener Linien lag in der Ungunst des Publikums noch etwas weiter vorn. Wer angesichts sinkender Kriminaltätsraten in Permanenz eine Explosion derselben heraufbeschwört, um mehr Kameraüberwachung zu rechtfertigen, manipuliert nicht nur unverschämt. Es darf gefragt werden, welche anderen Ziele – die sicher nicht im Interesse der Bürger sind – dabei verfolgt werden?

Positiv-Preis „Defensor Libertatis“

Zum zweiten Mal nach der Auszeichnung des Journalisten Peter Huemer haben die Veranstalter des Big Brother Awards einen Positiv-Preis vergeben. Und zwar an das Europäische Parlament, das trotz geballter Lobbymacht geschlossen gegen den Entwurf zur Patentierbarkeit von Software und gegen die Weitergabe von Flugdaten an die USA gestimmt hat. An sie geht der Preis Defensors Libertatis.

Nominees aller Kategorien: http://www.bigbrotherawards.at/2005/Nominierungen

VERANSTALTER der BIG BROTHER AWARDS AUSTRIA

Quintessenz – Verein zur Wiederherstellung der Bürgerrechte im Informationszeitalter http://www.quintessenz.at VIBE!AT – Verein für Internet-Benutzer Österreichs http://www.vibe.at/ FFS – Verein zur Förderung Freier Software http://www.ffs.or.at/
DIE JURY-MITGLIEDER

Jury: http://www.bigbrotherawards.at/2005/Jury

* Doris Kaiserreiner (Verein Quintessenz)
* Mag. iur. Ingmar Greil (VIBE!AT)
* Mag. iur. Georg Jakob (FFS)
* Mag. iur. Alfred J. Noll (Verfassungsjurist)
* Mag. iur. Birke Schönknecht (Rechtsanwältin)
* Chris Haderer (Journalist)
* Elisabeth Gardavsky (Journalistin)
* Gerlinde Lang (Journalistin)
* Karl Kollmann (AK Konsumentenschutz)

http://www.bigbrotherawards.at/2005/Preistraeger

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