Wiener Ringstraßenpassagen / dérive – Radio für Stadtforschung

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dérive – Radio für Stadtforschung
  • derive_15_Passage_Kurze Version_092012_CBA
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Wiener Ringstraßenpassagen – Unterirdische Stadträume im Wandel
Im Glauben an eine autogerechte Stadt entstand jener Reigen von fünf Fußgängerunterführungen entlang der Ringstraße in den Jahren 1955 – 1964 als modernistische Neuschöpfung der Passage im Nachkriegswien – ehe andere städtische Leitideen den Traum vom uneingeschränkten Verkehrsfluss in Frage stellten. Die Opern- und Schottenpassage, Bellaria-, Babenberger- und Albertinapassage haben seither einen Bedeutungswandel erfahren, der die Frage aufwirft, welche unterschiedlichen Entwicklungen die einzelnen Passagen im Zuge veränderter gesellschaftlicher Nutzungsanforderungen genommen haben und noch nehmen werden. Zunächst begeben wir uns in die Zeit ihrer Errichtung, um den Medienrummel dieser städtischen Inseln der Modernität zu verstehen, um von dort aus ihren Zeitspuren der letzten Jahrzehnte auf den Grund zu gehen.

Siegfried Mattl, Dozent am Institut für Zeitgeschichte an der Universität Wien und Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Gesellschaft und Wolfgang Salcher vom österreichischen Bundesdenkmalamt kommentieren jeweils aus ihrer fachspezifischen Sicht – den gesellschaftlichen, baulichen und sozialen Wandel dieser unterirdischen Stadträume. Sie äußern sich zu möglichen und notwendigen Umgangsformen mit diesen Nachkriegsarchitekturen in unserer heutigen Gegenwart, sei es nun Umnutzung, Erhalt durch Sanierung oder seien es Anliegen, die sich an ihre soziale und politische Funktion als Stadtraum einer vielfältigen und durchmischten NutzerInnenschaft richten.

Im Anschluss widmet sich Manfred Russo in seiner Audioserie, der Geschichte der Urbanität, den mit Kuriositäten bestückten Warenwelten, die „als seltsame Mischgebilde von Haus und Straße“ einen völlig neuen Bautypus in die europäische Stadt einführen. Hier im modischsten Paris entstanden neue Durchgänge inmitten von Häuserblocks, „die in grellem Licht und düsteren Winkeln raumgewordene Vergangenheit bewahrten.“ Die dérive – September Sendung steht ganz im Zeichen der Passage.

Redaktion und Sendungsgestaltung: Shenja v. Mannstein , Daniel Spruth , Manfred Russo

Signations: Bernhard Gal http://www.bernhardgal.com

Sendungsverantwortung: Daniel Spruth

Erstaustrahlung: Dienstag, 4. September 2012, 17.30 Uhr auf Radio Orange 94.0 (Wien) oder als Livestream.

Podcast: https://cba.media/podcast/derive-radio-fuer-stadtforschung/feed

Dank an folgende Institutionen und Archive:

StadtFilmWien

Filmmuseum

Phonogrammarchiv der österreichischen Akademie der Wissenschaften

ORF-Audioservice

Filmarchiv Austria

Weiterführende Informationen und Quellenangaben:

Broschüre der Wiener Linien zur Kulturpassage Karlsplatz

Stadtbauamt Wien (Hrsg.): der Aufbau, Fachzeitschrift für Planen, Bauen und Wohnen,
1960/2, 15. Jahrgang; 1962/2, 17. Jahrgang; 1965/1-2, 20. Jahrgang; Verlag für Volk und Jugend, Wien

Stadtbauamtdirektion Wien (Hrsg.): Wiener Straßen. – 1. Aufl. . – Wien : Verl. für Jugend und Volk, 1963. – 151 S. . – (Buchreihe „Der Aufbau“ ; Heft 44)

Historischer Rückblick der Rathauskorrespondenz Stadt Wien: 4.11.1955 / 2.12.1957 / 14.7.1961 / 16.9.1961 / 30.7.1964 / 2.9.1964

Arbeiterzeitung (Online-Zeitungsarchiv) 3.12.1957, Seite 4 / 30.06.1959, Seite 3 / 31.07.1964, Seite 3 / 17.09.1961, Seite 5

Benjamin, Walter, 1892-1940: Das Passagen-Werk. Frankfurt am Main, Suhrkamp, 2001

ORF Radio-Reportage: Beitrag zur Eröffnung der Opernpassage 1956, 1:05min

Ing. Otto Heinz Mallat: Umweltgeräusche – Straßenlärm der Opernkreuzung, 8.10.1961, Herkunft: Phonogrammarchiv, 4:50min

Phonogrammarchiv und Kulturamt Gemeinde Wien: Umweltgeräusche 1980-1983 – U2-Station Schottentor, 1:14min

Tonausschnitt aus dem Werbefilm „Unser Wien“, 1963-1964, Herkunft: Österreichisches Filmmuseum, 49:00min

Wichtiger Hinweis:
Diese Sendung fällt – wie alle vergangenen und zukünftigen Sendungen von dérive – Radio für Stadtforschung – unter die Creative Commons- Lizenz (Version 3.0). Das bedeutet, dass diese Sendung nur unter folgenden Bedingungen weiterverwendet werden darf:

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Für weitere Informationen siehe: Creative Commons 3.0

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