„Die Voest-Kinder.“ Neuer Roman von Elisabeth Reichart

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Im ersten Teil der Sendung spricht Richard Wall über seinen Roman „Connemara. Im Kreis der Winde“ und über den Mitter Verlag, in dem das Buch erschienen ist. Weiters informiert Alfred Gelbmann, der Leiter des Mitter Verlags, über den seit 5 Jahren bestehenden Verlag in Wels. Die Lesung  von Richard Wall findet am 19.9.2011 im Rahmen der „Herbstlese 2011 der Verlagslandschaft Oberösterreich“ statt.

 

Im Interview des zweiten Teils der Sendung spricht Elisabeth Reichart über ihren neuen Roman „Die Voest-Kinder.“

„Oberösterreich, Mitte der fünfziger Jahre: Seine ersten Lebensjahre verbringt das Mädchen mit Eltern und Großeltern in einer Kleinstadt an der Donau. Am gegenüberliegenden Ufer steht die Voest, die Vereinigten Österreichischen Eisen- und Stahlwerke, gegründet 1938 als Hermann Göring-Werke, wo der Vater arbeitet. In der magischen Welt des Mädchens lebt ein Drache im Hochofen. Doch mit der Übersiedlung der Familie Anfang der 1960er Jahre in die Ödnis der Voest-Siedlung lösen sich die Märchen auf: Der feuerspeiende Drache verschwindet und der Ruß ist nur noch schmutzig. Das Mädchen lernt, dass sie über das Tausendjährige Reich keine Fragen stellen darf. Das Denken der Erwachsenen ist nun auf die Zukunft gerichtet, der von der Puppe und den Musikinstrumenten bis zur Familie alles geopfert wird, um irgendwann später glücklich zu sein. Als erster aus der Siedlung wird der Vater als Bauleiter an den Blauen Nil in den Sudan geschickt, der nur noch alle zwei Jahre zu Besuch nach Hause kommt – von Globalisierung spricht noch niemand. Das Mädchen versucht sich zurechtzufinden zwischen Schweigen und Wörtern, die sie nicht versteht. Seine Wahrnehmungen bedeuten für die Erwachsenen eine Bedrohung, erinnern diese zu schmerzlich an die eigenen, von den Nationalisten verunmöglichten Sehnsüchte. Die Großen versuchen, das Kind zum Konformsein zu bewegen. Es gelingt ihnen vorübergehend, bis das Mädchen die Welt in ihrem Kopf entdeckt und seine Fantasie lebendig wird.” (Verlagstext) „Oberösterreich, Mitte der fünfziger Jahre: Seine ersten Lebensjahre verbringt das Mädchen mit Eltern und Großeltern in einer Kleinstadt an der Donau. Am gegenüberliegenden Ufer steht die Voest, die Vereinigten Österreichischen Eisen- und Stahlwerke, gegründet 1938 als Hermann Göring-Werke, wo der Vater arbeitet. In der magischen Welt des Mädchens lebt ein Drache im Hochofen. Doch mit der Übersiedlung der Familie Anfang der 1960er Jahre in die Ödnis der Voest-Siedlung lösen sich die Märchen auf: Der feuerspeiende Drache verschwindet und der Ruß ist nur noch schmutzig. Das Mädchen lernt, dass sie über das Tausendjährige Reich keine Fragen stellen darf. Das Denken der Erwachsenen ist nun auf die Zukunft gerichtet, der von der Puppe und den Musikinstrumenten bis zur Familie alles geopfert wird, um irgendwann später glücklich zu sein. Als erster aus der Siedlung wird der Vater als Bauleiter an den Blauen Nil in den Sudan geschickt, der nur noch alle zwei Jahre zu Besuch nach Hause kommt – von Globalisierung spricht noch niemand. Das Mädchen versucht sich zurechtzufinden zwischen Schweigen und Wörtern, die sie nicht versteht. Seine Wahrnehmungen bedeuten für die Erwachsenen eine Bedrohung, erinnern diese zu schmerzlich an die eigenen, von den Nationalisten verunmöglichten Sehnsüchte. Die Großen versuchen, das Kind zum Konformsein zu bewegen. Es gelingt ihnen vorübergehend, bis das Mädchen die Welt in ihrem Kopf entdeckt und seine Fantasie lebendig wird.” (Verlagstext)

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