Nacktivisten

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FROzine
  • 2011.02.23_1800.10-1900.00__Frozine
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Im letzten Teil des Monatsschwerpunktes „NACKT“ werden u.a. Informationen zur Freikörperkultur und zu Nacktheit als Ausdrucksform für eine bewusstere Lebensweise bzw. als verstärkendes Element für Demonstrationen zu hören sein. Wh. 24.2. ab 6 bzw. 13 Uhr.

Zu hören am Mittwoch, 23.02.2011 von 18 – 19 Uhr in der Sendung FROzine

Sarah Praschak und Erich Klinger präsentieren einen Streifzug durch die Geschichte(n) der Freikörperkultur mit folgenden Schwerpunkten:

Geschichte, kulturelle Unterschiede, Nacktheit und Protest bzw. Nacktaktionen, juristische Aspekte öffentlicher Nacktheit.

Auch „Die Nackerten von Wien“ und die unterschiedlichen gesellschaftlichen bzw. politischen Ausprägungen der Freikörperkultur kommen zur Sprache. Kurzabstecher zum Berg der Wahrheit, „Monte Verita“ bzw. zu einem Wiener Original, das sein Leben ebenfalls in den Dienst der nackten Wahrheiten stellte, sind weitere Aspekte der heutigen Ausgabe des unübertrefflichen Magazins FROzine.

Verwendete Informationsquellen/Hinweise:

http://www.fkk-austria.com/ (unter anderem mit Informationen zur Geschichte der Freikörperkultur sowie auch mit Hinweisen auf „Nacktbadeplätze“ in OÖ)

Fritz Keller – „FKK-Bewegung zwischen Rassenwahn und Revolution. Die Nackerten von Wien“ (Aufsatz, vorzufinden unter http://www.wienerzeitung.at/Desktopdefault.aspx?tabID=3946&alias=wzo&lexikon=FKK&letter=F&cob=5409)

Fritz Keller, geboren 1950 in Wien, war/ist Lebensmittelpolizist, ist inzwischen namhafter Historiker und Publizist, der in „den guten Tagen“ der ArbeiterInnenbewegung verwurzelt ist. Ein Linker, dem es noch nicht vor lauter Angepasstheit und neoliberalen Sachzwängen den Boden unter den Füßen weggezogen hat.

Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie, Stichwort „Freikörperkultur“: http://www.dasrotewien.at/online/page.php?P=12029

http://de.wikipedia.org/wiki/Freikörperkultur

http://de.wikipedia.org/wiki/Waluliso

Zwei Links mit Bezug auf Radfahrkundgebungen mit unbekleideten TeilnehmerInnen:

http://www.criticalmass.at/169

http://www.worldnakedbikeride.org/

Nacktsein als „natürliche menschliche Erscheinungsform auch im Alltag“:

http://www.youtube.com/watch?v=0F9vCZ9QokE&feature=related

http://de.wikipedia.org/wiki/Monte_Verita

http://www.oskarmariagraf.de/

In der Sendung war, Oskar Maria Grafs Aufenthalt in Ascona betreffend, ein kurzer Auszug aus „Wir sind Gefangene“ zu hören. Dieses Werk wurde, wie viele andere Bücher von Graf, neu aufgelegt und ist folglich im Buchhandel erhältlich.

Oskar Maria Graf (* 22. Juli 1894 in Berg am Starnberger  See; † 28. Juni 1967 in New York) war ein deutscher Schriftsteller.

Zu seinen bekanntesten und bedeutendsten Werken zählen die Autobiografien „Wir sind Gefangene“ bzw. „Gelächter von außen“, die mit großem zeitlichem Abstand zueinander geschrieben, Zeitgeschichte aus persönlicher Sicht, auch in Form von Geschichten, dokumentieren.

Zu diesen „Geschichten“ gehört u.a. die Verweigerung der weiteren Teilnahme am 1. Weltkrieg, die Graf schließlich in die Irrenanstalt und letztlich in die Freiheit brachte. Grafs Pazifismus hielt – im Unterschied zu manchen seiner Bekannten und Freunde – auch den Verlockungen der „Wir ziehen ins Feld-Tollerei“ stand – so gehörte Graf, der sich bei Kriegsausbruch in Berlin aufhielt, keineswegs zu den vormals linken oder anarchistischen „Hurra-Patrioten“. Grafs Haltung wurde von vielen als Dorn im Auge empfunden, entsprechend auch die Anfeindungen seitens der Vaterlandsverteidiger und Nationalisten. Bekannt wurde Graf auch in Österreich zum einen durch Lesetourneen, die u.a. durch die damalige Sozialdemokratische Partei organisiert wurden, zum anderen durch seinen Aufruf „Verbrennt mich“ – mit dem er das nationalsozialistische Regime aufforderte, auch ihn, also alle seine Bücher, zu verbrennen. Für Hitler, mit dem es zu persönlichen Begegnungen in München kam, war Graf als sehr realistischer, nicht verklärender, Chronist bäuerlichen Lebens, in einer gewissen Weise ein Vorzeigeschriftsteller, den nicht nur Hitler gerne in der nationalsozialistischen Bewegung gesehen hätte. Graf schreibt in seinem Aufruf „Verbrennt mich“ unter anderem: Laut „Berliner Börsenkurier“ stehe ich auf der weißen Autorenliste des neuen Deutschland und alle meine Bücher, mit Ausnahme meines Hauptwerkes „Wir sind Gefangene“, werden empfohlen! Ich bin also dazu berufen, einer der Exponenten des „neuen“ deutschen Geistes zu sein! Vergebens frage ich mich, womit ich diese Schmach verdient habe (…)

P.S.: Berg liegt und lag „natürlich“ am Starnberger und nicht am Starhemberger See – ich hoffe, ich kann morgen trotzdem unbehelligt nach Bayern einreisen. E.K.

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