Lorez Alexandria – Im Gedenken an die „Shadow Queen of Soulful Blues“

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55. Sendung (Erstausstrahlung: Juli 2013) – zugleich Vox Box 11

Lorez Alexandria – Im Gedenken an die „Shadow Queen of Soulful Blues“

Die afro-amerikanische Sängerin Lorez Alexandria (1929-2001) hieß eigentlich Dolorez Alexandria Turner und trat in ihren Jugendjahren als Gospel- und Chorsängerin in ihrer Baptistengemeinde im Ghetto der „South-Side“ von Chicago auf. Ihre ersten Sporen als Blues- und Jazzsängerin verdiente sie im Orchester von Count Basie unter der Leitung von Frank Foster und in der Band von King Fleming oder Ramsey Lewis, zwei bekannte Lokalmatadore ihrer Heimatstadt. Leider stand ihre Karriere jedoch im Schatten ihrer großen Vorbilder Billie Holiday, Mahalia Jackson, Sarah Vaughn, Dinah Washington, Carmen McRae oder gar Della Reese, so dass sie weder so berühmt war noch so kommerziell erfolgreich war wie sie es eigentlich verdient hätte. Ihre kräftig „männliche“ Stimme war nicht nur luftig, sondern zugleich ausdrucksstark und dynamisch; zudem hatte sie ein makelloses Timing und ein Gespür für den Beat oder Swing. Ihre ausgereifte und umfangreiche stimmliche Bandbreite war dafür geeignet, sich mühelos zwischen erdigen R&B, Soul, Bebop, Show- und Broadway-Musik sowie Jazzstandards und Pophits neueren Datums zu spreizen. Nach ihren ersten vier LP-Einspielungen auf rührigen Haus- und Kleinlabels in Chicago, zog sie 1962 nach Los Angeles, um dort ihre Karriere fortzusetzen. Bekannt wurde sie vor allem durch ihr tolles Album Lorez Alexandria The Great auf Impulse Records, bei dem sie bei einigen Stücken sogar von der legendären Rhythmusgruppe von Miles Davis begleitet wurde. Ihr neuer Produzent Bob Thiele brachte zwar eine kurz danach folgende Platte mit einer weiteren Session mit West-Coast-Musikern auf den Markt, aber ihr Stil aus Blues, Gospel und Soul paßte nicht mehr ganz in der Linie und das Image eines Labels mit dem Anspruch „New Wave in Jazz“. Dennoch waren ihre beiden Schallplatten auf Impulse das Sprungbrett für eine nationale Bekanntheit, die jedoch gegen Ende der 1960er Jahre merklich nachließ. Ihre wenigen Aufnahmen, u.a. für die kalifornischen Kleinlabels Pzazz, Discovery, Trend und Concord, waren vorwiegend dem American Songbook gewidmet, und sie trat kaum mehr in der Öffentlichkeit auf. So gegen Mitte der 1990er Jahre setzte sie sich aus gesundheitlichen Gründen zur Ruhe und erlitt kurz danach einen Schlaganfall, der sie bis zu ihrem Tod lähmte.

Musikauswahl:

This Could Be The Start Of Something Big (Steve Allen), rec. L.A. 1964
Angel Eyes (Matt Dennis/Earl/Brent), rec. 1964
But Beautiful (Johnny Burke/Jimmy Van Heusen), rec. 1964 mit Wynton Kelly (p), Al McKibbon (b), Jimmy Cobb (dm), Ray Crawford (g), Paul Horn
I‘ve Grown Accustomed To His Face (Alan Lerner/Frederick Loewe), rec. 1964
Give Me The Simple Life (Rube Bloom)
Over The Rainbow (Harold Arlen/E.Y. Harburg) mit Wynton Kelly Trio, rec. 1964
Baltimore Oriole (Haogy Carmichael/Paul Webster), rec. Chicago 1963
All Or Nothing At All (Jack Lawrence/A. Altman), rec. 1963
The End Of A Love Affair (Edward C. Redding), rec. 1963
Don‘t Explain (Billie Holiday/Andy Herzog) mit Ramsey Lewis Trio, rec.1960
Good Morning Heartache (Fisher/Drake/Higginbotham), rec. 1960
Rocks In My Bed (Duke Ellington/arr. Frank Foster), mit Count Basie Band rec.1960
I‘m Just A Lucky So And So (Duke Ellington) mit Freddie Green (g), rec. 1960
Fine & Dandy (Harms) Scat-Gesang mit Ansage der Musiker: Paul Serrano (tp), Charles Stepney (vib), King Fleming (p), rec. live Chicago 1957
Jumpin‘ With Symphony Sid (Lester Young), live Chicago rec. 1957

Gestaltung & Am Mikrofon: Helmut Weihsmann
Tontechnik & Produktion: Gernot Friedbacher

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